Metformin senkt Risiko für Gewichtszunahme durch Antipsychotika
Original Titel:
The Association Between Antipsychotics and Weight Gain and the Potential Role of Metformin Concomitant Use: A Retrospective Cohort Study
- Gewichtszunahme bei Antipsychotika-Therapie häufig
- Kann Metformin dies verhindern?
- Analyse medizinischer Daten in einer psychiatrischen Klinik
- Retrospektive Kohortenstudie
- 395 Patienten, davon 309 nur Antipsychotika, 86 Antipsychotika + Metformin
- Mittlere Gewichtszunahme 2,5 kg (Antipsychotika) versus -0,04 (Antipsychotika + Metformin)
MedWiss – Eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zeigte, dass Metformin wirksam zur Behandlung einer Gewichtszunahme, besonders in Bezug zu Antipsychotika, eingesetzt werden kann. Die vorliegende Studie untersuchte den Effekt von Antipsychotika-Therapie und begleitend eingesetztem Metformin auf die Gewichtszunahme anhand der Daten von 395 Patienten einer psychiatrischen Klinik und sah eine deutliche Reduktion des Gewichtszunahme-Risikos mit Metformin.
Übergewicht und seine Komplikationen sind mit verschiedenen Auswirkungen assoziiert, die sich ernsthaft nachteilig auf die Gesundheit auswirken. Eine Gewichtszunahme, die durch eine Antipsychotika-Therapie ausgelöst wurde, ist eine bedeutende, aber häufig vernachlässigte Nebenwirkung von Antipsychotika der ersten und zweiten Generation. Eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zeigte, dass Metformin wirksam zur Behandlung einer Gewichtszunahme, besonders in Bezug zu Antipsychotika, eingesetzt werden kann. Die vorliegende Studie untersuchte den Effekt von Antipsychotika-Therapie und begleitend eingesetztem Metformin auf die Gewichtszunahme.
Kann Metformin eine Gewichtszunahme bei Antipsychotika-Therapie verhindern?
Eine retrospektive Kohortenstudie ermittelte medizinischen Daten von 4 141 Patienten einer psychiatrischen Klinik zwischen Mai 2016 bis August 2021. Patienten wurden danach gruppiert, ob sie Antipsychotika erhielten (Gruppe 1) oder Antipsychotika und Metformin (Gruppe 2).
Retrospektive Kohortenstudie über 395 Patienten
Daten von 395 Patienten mit Antipsychotika oder Antipsychotika plus Metformin-Behandlung konnten analysiert werden. Insgesamt 309 Patienten (78 %) nahmen Antipsychotika ohne Metformin ein (Gruppe 1). 86 Patienten (22 %) nahmen sowohl Antipsychotika als auch Metformin ein (Gruppe 2).
In Gruppe 1 kam es lediglich bei 67 Patienten (21,68 %) zu Gewichtsverlust, bei 43 Patienten (13,92 %) veränderte sich das Gewicht nicht, und 199 Patienten (64,4 %) nahmen messbar an Gewicht zu. In Grupppe 2 kam es bei 35 Patienten (40,7 %) zu Gewichtsverlust, bei 18 Patienten (20,93 %) veränderte sich das Gewicht nicht, 33 Patienten (38,37 %) nahmen an Gewicht zu. Die durchschnittliche Gewichtszunahme in Gruppe 1 (Antipsychotika) betrug 2,5 kg, in Gruppe 2 (Antipsychotika + Metformin) hingegen -0,04 kg.
Mittlere Gewichtszunahme 2,5 kg (Antipsychotika) versus -0,04 kg (Antipsychotika + Metformin)
Die Analyse medizinischer Daten von Patienten in Antipsychotika-Therapie zeigte, dass Antipsychotika allein häufig zu einer Gewichtszunahme führten. Der begleitende Einsatz von Metformin reduzierte dieses Risiko jedoch deutlich und senkte die mittlere Gewichtszunahme der Patientengruppe. Eine Antipsychotika-induzierte Gewichtszunahme könnte demnach signifikant mit Hilfe von begleitend eingesetztem Metformin eingedämmt werden.
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