Gewichtsverlust: Gefahr bei Krebspatienten

Original Titel:
Impact of Weight Loss on Cancer Patients' Quality of Life at the Beginning of the Chemotherapy

MedWiss Krebserkrankungen verlangen den Betroffenen viel ab und sind äußerst kräftezehrend. So verwundert es nicht, dass viele Patienten Gewicht verlieren und auch Mangelernährung ein ernstzunehmendes Problem ist. Wie stark sich Gewichtsverlust und Mangelernährung wiederum auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken, verdeutlichen die im Folgenden präsentierten Studienergebnisse.


Bei Krebspatienten hat der Ernährungsstatus einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität. Wissenschaftler erfassten in ihrer Studie, wie sich die drei Faktoren Ernährungsstatus, Gewichtsverlust und Kachexie auf die Lebensqualität von Krebspatienten auswirken.

Die Wissenschaftler schlossen Krebspatienten mit soliden Tumoren in ihre Studie ein, die eine Chemotherapie benötigten. Noch vor Beginn der Chemotherapie füllten die Patienten einen Fragebogen (Functional Assessment of Cancer Treatment (FACT-G)) aus, der eine Auskunft über ihre Lebensqualität ermöglichte. Zu Beginn wurde ebenso geprüft, ob die Patienten an einer Kachexie litten (anhand der Fearon-Definition und der Erhebung des Ernährungszustands über das Patient-Generated Subjective Global Assessment (PG-SGA)).

Gewichtsverlust: ein häufiges und ernstzunehmendes Problem

Den FACT-G-Fragebogen füllten 177 Krebspatienten aus. Mehr als die Hälfte der Patienten (58,2 %) hatte aufgrund der Krebserkrankung Gewicht verloren (im Schnitt 4,4 ± 7,4 %). Fast jeder fünfte Patient (19 %) lief Gefahr, fehlernährt zu sein.

Patienten, die unter einer Kachexie litten, palliativ behandelt wurden oder gemäß PG-SGA mangelernährt waren, hatten eine schlechtere Lebensqualität (p < 0,05). Ein größerer Gewichtsverlust ging mit einer schlechteren Lebensqualität einher (p = 0,001). Unterauswertungen zeigten, dass bei Brustkrebspatientinnen eine inverse Korrelation zwischen dem Gewichtsverlust (in %) und schlechteren Anfangswerten des FACT-G-Fragebogens (r = – 0,304, p = 0,023) vorhanden war, aber nicht bei Patienten mit anderen Tumoren (r = – 0,012, p = 0,892).

Die Ergebnisse bestätigen, dass der Ernährungsstatus auch schon vor Beginn der Chemotherapie in einem Zusammenhang mit der Lebensqualität von Krebspatienten steht. Besonders bei Brustkrebspatientinnen wurde deutlich, dass ein großer Gewichtsverlust durch die Erkrankung die Lebensqualität deutlich minderte.

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