Systematischer Review: IL-17-Hemmer nur selten mit Darmproblemen
Original Titel:
Gastroenterological safety of IL-17 inhibitors: a systematic literature review
- Können Interleukin-17-Hemmer entzündliche Darmerkrankungen triggern?
- Systematische Literaturübersicht zur Therapie bei Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Spondylitis ankylosans
- Analyse von Verschlechterungen oder neu-einsetzenden Darmerkrankungen
- 105 klinische, randomisierte Studien (40 053 Patienten)
- 61 unkontrollierte oder retrospektive Studien (16 791 Patienten)
- Geringe Inzidenzraten (0,4 %) von inflammatorischen Darmerkrankungen
MedWiss – Unter anderem bei Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Spondylitis ankylosans kann die Behandlung gezielt mit IL-17-Hemmern gegen das entzündungsfördernde Interleukin 17 erfolgen. Allerdings stehen die IL-17-Hemmer auch unter Verdacht, bestehende entzündliche Darmerkrankungen verschlechtern oder gar neu triggern zu können. In einer systematischen Literaturübersicht über 105 randomisierte und 61 unkontrollierte oder rückblickende Studien zeigte sich nun eine geringe Rate entzündlicher Darmerkrankungen bei der IL-17-Hemmer-Therapie.
Interleukin 17 ist ein proinflammatorisches Zytokin, dem eine wichtige Rolle in der Entstehung verschiedener chronischer immunvermitteltert Erkrankungen zugesprochen wird. Das entzündungsfördernde IL-17 wird unter anderem bei Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Spondylitis ankylosans untersucht und gezielt medikamentös gehemmt. Allerdings stehen die IL-17-Hemmer auch unter Verdacht, bestehende entzündliche Darmerkrankungen verschlechtern oder gar triggern zu können.
Können Interleukin-17-Hemmer entzündliche Darmerkrankungen triggern?
Forscher ermittelten nun in einem systematischen Literaturreview über Studien bis März 2021, wie häufig gastroenterologische unerwünschte Ereignisse bei Patienten in IL-17-Hemmer-Therapie auftraten.
Systematische Literaturübersicht
105 klinische, randomisierte Studien mit insgesamt 40 053 Patienten konnten analysiert werden. Inflammatorische Darmerkrankungen wurden bei 0,4 % der Patienten mit IL-17-Hemmer-Behandlung berichtet. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse im Magen-Darm-Trakt waren Durchfall (2,5 %), Übelkeit oder Erbrechen (0,7 %) und Gastroenteritis (0,2 %).
Außerdem konnten 61 unkontrollierte oder retrospektive Studien mit insgesamt 16 791 Patienten betrachtet werden. Dabei wurden 60 Fälle (0,36 %) von entzündlichen Darmerkrankungen berichtet. 0,6 % der Patienten gaben andere adverse Ereignisse im Magen-Darm-Trakt an.
Geringe Inzidenzraten von unerwünschten Ereignissen im Darm
Die Analyse zeigt, dass IL-17-Hemmer generell sicher zur Behandlung von Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und Spondylitis ankylosans eingesetzt werden können. Es wurden niedrige Inzidenzraten neu auftretender oder verschlechterter entzündlicher Darmerkrankungen unter IL-17-Hemmer-Therapie berichtet. Ärzte sollten sich dieser Möglichkeit daher bei der Therapiewahl bewusst sein.
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