Arthritis / Rheuma

Verlauf von COVID-19 bei Patienten mit Rheuma

Original Titel:
Temporal trends in severe COVID-19 outcomes in patients with rheumatic disease: a cohort study

Kurz & fundiert

  • Risiko für eine Krankenhauseinweisung, Einweisung auf die Intensivstation, invasive mechanische Beatmung, Nierenversagen und Tod sank bei Patienten mit Rheuma im Verlauf der Corona-Pandemie

 

MedWiss – Das Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung verringerte sich im Verlauf der Pandemie. Grund dafür könnte eine verbesserte Behandlung sein.


Wissenschaftler aus den USA untersuchten jetzt den COVID-19-Verlauf bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zu verschiedenen Zeitpunkten der Pandemie.

Die Kohortenstudie nutzte Daten aus einem elektronischen Netzwerk. Sie identifizierten 8 540 Patienten mit rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis, Kollagenosen, systemischer Vaskulitis, Polymyalgia rheumatica oder Gicht, die während einer Dauer von 6 Monaten an COVID-19 erkrankten. Die Wissenschaftler verglichen die frühe Kohorte (ersten 90 Tage, 2 811 Patienten) mit der späten Kohorte (zweiten 90 Tage, 5 729 Patienten). Die Kohorten wurden bei der Demographie, den Komorbiditäten, den Laborergebnissen, dem Gebrauch von Glukokortikoiden und vorherigem Krankenhausaufenthalt angepasst. 30 Tage nach der COVID-19-Diagnose untersuchten die Wissenschaftler das Risiko für eine Krankenhauseinweisung, Einweisung auf die Intensivstation, invasive mechanische Beatmung, Nierenversagen und Tod. Aus beiden Kohorten wurden 2 701 Patienten ausgewertet.

Risiko im späteren Verlauf der Pandemie geringer

Das Risiko für die genannten Faktoren war in der späten Kohorte geringer:

  • Hospitalisation: 874 (32,4 %) vs. 1 227 (45,4 %) der frühen Kohorte; RR 0,71, 95 % KI: 0,67 bis 0,76
  • Intensivstation: 214 (7,9 %) vs. 385 (14,3 %) der frühen Kohorte; RR 0,56, 95 % KI: 0,47 bis 0,65
  • Invasive mechanische Ventilation: 96 (3,6 %) vs. 247 (9,1 %) der frühen Kohorte; RR 0,39, 95 % KI: 0,31 bis 0,49
  • Akutes Nierenversagen: 372 (13,8 %) vs. 560 (20,7 %) der frühen Kohorte; RR 0,66, 95 % KI: 0,59 bis 0,75
  • Nierenersatztherapie: 17 (0,6 %) vs. 32 (1,2 %) der frühen Kohorte; RR 0,53, 95 % KI: 0,30 bis 0,96
  • Tod: 122 (4,5 %) vs. 252 (9,3 %) der frühen Kohorte; RR 0,48, 95 % KI: 0,39 bis 0,60

Auch in der Auswertung der Untergruppe, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste (je 1 089 Patienten), ergab sich ein ähnliches Bild. Das Risiko für Einweisung auf die Intensivstation, invasive mechanische Ventilation und Tod war in der späten Kohorte geringer (334 (30,7 %) vs. 450 (41,3 %); RR 0,74, 95 % KI 0,67 bis 0,83).

Das Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung verringerte sich im Verlauf der Pandemie. Grund dafür könnte eine verbesserte Behandlung sein.

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