Asthma
Asthma und chronische Nasennebenhöhlenentzündung: Omalizumab wirkt doppelt
Original Titel:
Omalizumab treats chronic rhinosinusitis with nasal polyps and asthma together-a real life study.
MedWiss – Asthma wird oft begleitet von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung mit Polypen in der Nase. Der Antikörper Omalizumab eignet sich, um beides gleichzeitig zu behandeln, berichtet eine aktuelle Untersuchung.
Bei Entzündungen oder Infektionen der oberen Atemwege kann es zu einer Beteiligung der Nasennebenhöhlen kommen. Diese Hohlräume im Kopf sind mit den Atemwegen verbunden durch feine Durchgänge, die Ostien. Die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen produzieren Sekret, das durch die Ostien in Nase und Rachenraum abfließt. Bei einer Erkältung können auch die Nasennebenhöhlen mitbetroffen sein und viel zähes Sekret produzieren, dass nicht richtig abfließen kann. Daher äußert sich eine akute Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) meist durch Druckschmerzen im Gesicht.
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung häufige Begleiterkrankung bei Asthma
Doch auch Allergien oder Verengungen der oberen Atemwege, die die Belüftung der Nebenhöhlen beeinträchtigen, z. B. durch Nasenpolypen, können zu einer Nasennebenhöhlenentzündung führen. Gleichzeitig wird durch ständige Reizung der Schleimhäute oder anatomische Verengungen die Entstehung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung begünstigt. Gerade bei Asthmapatienten sind chronische Nebenhöhlenentzündungen mit Nasenpolypen eine häufige Begleiterkrankung.
Omalizumab kommt bei schwerem allergischem Asthma zum Einsatz
Für die Behandlung von schwerem allergischem Asthma gibt es inzwischen die Möglichkeit, Antikörper einzusetzen. Untersuchungen zu Omalizumab haben gezeigt, dass der Antikörper ebenfalls in der Lage ist, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen mit Nasenpolypen zu bessern. Britische Forscher haben diese Ergebnisse in einer Untersuchung unter Alltagsbedingungen überprüft.
Vergleich zwischen Omalizumab und Operation unter Alltagsbedingungen
Sie verglichen dazu Patienten mit allergischem Asthma und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung, die mit Omalizumab behandelt wurden, mit solchen, die eine Operation zur Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung erhielten, aber nicht mit Omalizumab behandelt wurden. Über zwei standardisierte Fragebögen wurden Symptome und Asthmakontrolle der Teilnehmer festgestellt. Die Teilnehmer füllten die Fragebögen nach vier und nach 16 Wochen nach dem jeweiligen Behandlungsbeginn aus.
Schnelle Verbesserung in beiden Gruppen
Die Forscher stellten bei der Auswertung der gesammelten Daten fest, dass sich in beiden Gruppen eine schnelle Verbesserung der Beschwerden durch die chronische Nasennebenhöhlenentzündung sowie der Asthmakontrolle einstellte. Die Besserung der Symptome war bei der Behandlung mit Omalizumab gleich zu der Behandlung durch eine Operation an den oberen Atemwegen.
Omalizumab kann chronische Nasennebenhöhlenentzündung bessern
Die Behandlung von schwerem allergischem Asthma mit Omalizumab verbessert somit auch eine begleitende chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit Polypen, halten die Forscher fest. Sie weisen außerdem darauf hin, dass weitere klinische Studien mit weiteren Biologika für die Behandlung von schwerem Asthma laufen und die Auswirkungen auf die oberen Atemwege ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Denn diese Wirkstoffe könnten ebenfalls wirksam bei schweren chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen mit Nasenpolypen sein. Untersuchungen, die die Wirkung dieser neuen Wirkstoffe im Bezug auf chronische Nasennebenhöhlenentzündungen mit den Ergebnissen von Operationen vergleichen seien daher gerechtfertigt.
© Alle Rechte: HealthCom