Niraparib: Anti-Tumor-Aktivität bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs
Original Titel:
Niraparib in patients with metastatic castration-resistant prostate cancer and DNA repair gene defects (GALAHAD): a multicentre, open-label, phase 2 trial
Kurz & fundiert
- Untersuchung von Niraparib bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs und defekten DNA-Reparaturgenen
- Phase-II-Studie zu Wirksamkeit und Sicherheit
- Niraparib auch bei bereits stark vorbehandelten Patienten Anti-Tumor-Aktivität
- Insbesondere relevant bei Pateinten mit Mutationen der BRCA1- oder BRCA2-Gene
- Die meisten schweren unerwünschten Ereignisse waren hämatologischer Natur (Anämie, Thrombozytopenie)
Bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs liegen häufig defekte DNA-Reparaturprozesse vor. Dies kann sich durch Wirkstoffe wie Niraparib zu Nutze gemacht werden. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten PARP-Inhibitor. Dies bedeutet, dass durch den Wirkstoff das PARP-Enzym gehemmt wird, welches ebenfalls für die Reparatur von DNA-Schäden verantwortlich ist. Der Einsatz des Wirkstoffes kann so zum Zelltod der Krebszellen führen, da der Zelle die Möglichkeit genommen wird, auf DNA-Reparaturen mit Hilfe des PARP-Enzyms durchzuführen („Synthetischen Mortalität“).
Phase-II-Studie GALAHAD
In der Phase-II-Studie „GALAHAD“ wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Niraparib für Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs und defekten DNA-Reparaturgenen untersucht. Für die Studie wurden 289 Patienten inkludiert, von denen 186 (63 %) vor Studienbeginn bereits drei oder mehr systemische Therapien erhalten hatten. Für die Analyse wurde unterschieden, ob die Patienten eine spezielle Genreparatur-Mutation der Gene BRAC1 oder BRAC2 aufwiesen.Niraparib zeigte Anti-Tumor-Aktivität
Die objektive Ansprechrate in der Gruppe der Patienten mit Mutation des BRAC1- oder BRAC2-Gens lag bei 34,2 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 23,7 – 46,0). Das am häufigsten auftretende unerwünschte Ereignis war Übelkeit (bei 58 % der Patienten), gefolgt von Anämie (54 %) und Erbrechen (38 %). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades drei oder höher waren hämatologischer Natur:- Anämie bei 95 von 289 (33 %)
- Thrombozytopenie bei 47 von 289 (16 %)
- Neutropenie bei 28 von 289 (10 %)
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