Migräne

Behandlung von Übergewicht bei Migränepatienten

Original Titel:
Bariatric Surgery in Migraine patients: CGRP Level and Weight Loss

 
Kurz & fundiert
  • Übergewicht als befeuernder Faktor für Migräne durch erhöhte CGRP-Werte
  • Operation von übergewichtigen Patienten mit Migräne
  • Beobachtung über 6 – 10 Monate nach der bariatischen Operation
  • 95 % der Patienten hatten nach der Operation weniger häufige und schwere Migräneattacken und -symptome
  • Bariatrische Operationen zur Behandlung von Übergewicht haben einen positiven Effekt auf Migräne bei übergewichtigen Patienten
  MedWiss – Migräne kann durch vielerlei Faktoren verstärkt oder gelindert werden. Ein solcher Faktor ist oft auch Übergewicht, da in diesem Zustand der Wert des Calcitonin Gene verwandten Peptids (engl.: CGRP) erhöht ist und entzündungsfördernd wirkt.

Bei übergewichtigen Patienten ist häufig der CGRP-Wert erhöht, wodurch entzündliche Prozesses begünstigt werden. Dieser Wert ist auch bei Migräneattacken erhöht. Auf diesen Zusammenhang wurde bisher zurückgeführt, dass übergewichtige Patienten vermehrt Migräneattacken aufweisen. Wie sich eine Operation zur Behandlung von Übergewicht auf Migräne und den CGRP-Wert auswirkt, untersuchten die Autoren dieser Studie.

60 übergewichtige Migränepatienten wurden untersucht

Dazu wurden 60 Patienten mit Übergewicht und diagnostizierter Migräne, die sich einer bariatrischen Operation unterziehen wollten, untersucht. Gewicht, BMI, Zahl der Kopfschmerztage über die letzten 3 Monate, Schwere der Migräne (Skala 1 – 10), Behinderung durch Migräne (MIDAS) und Migränespezifische Lebensqualität wurden bewertet. Zudem wurden die CRGP-Werte innerhalb von 6 – 10 Monaten analysiert.

Deutliche Verbesserung der Migräne nach der Operation

Es zeigte sich, dass von 60 Patienten 95 % signifikant weniger Migräneattacken hatte (von 21 auf 8) sowie signifikant weniger schwere Migräneattacken (7,7 zu 4,8 auf einer Skala von 1 – 10). Die Behinderung durch Migräne nahm auch deutlich ab von 64,4 zu 25,5 auf der MIDA-Skala. Die Lebensqualität verbesserte sich zusätzlich von 44,6 auf 26,8. Der CGRP-Wert konnte nach durchschnittlich 7,5 Monaten von 252,7 auf 130,1 abgesenkt werden. Die Veränderungen in MIDA-Skala, Lebensqualität und CGRP-Werten konnten mit der Gewichtsveränderung in Zusammenhang gebracht werden.

Die Autoren nehmen demnach an, dass bariatrische Operationen bei Übergewicht die Frequenz der Migräneattacken, deren Schwere, die damit verbundene Lebensqualität und geringere Behinderung im Alltag sowie die CGRP-Werte positiv beeinflussen können. CGRP-Werte stehen so als Verbindung zwischen Migräne und Übergewicht zur Debatte.

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