Depression
90 Minuten Sport pro Woche gegen postpartale Depression
Original Titel:
Effect of physical activity on prevention of postpartum depression: A dose-response meta-analysis of 186,412 women
Kurz & fundiert
- Bewegung hilft gegen postpartale Depression – aber welche und wieviel?
- Metaanalyse über 23 Studien und 186 412 Frauen
- Sport senkt Risiko, Bewegung in Beruf und Haushalt nicht
- Für positiven Effekt: mindestens 90 Minuten Bewegung pro Woche
Körperliche Aktivität gilt als eine gute Methode, einer Depression anschließend an die Geburt (postpartale Depression) vorzubeugen. Eine Evidenz zur dosierungsabhängigen Wirksamkeit fehlt jedoch. Die vorliegende Metaanalyse untersuchte schützende Effekte von körperlicher Aktivität gegenüber postpartaler Depression und welchen Einfluss die Art und Menge an Bewegung hat.
Postpartaler Depression vorbeugen: Bewegung ist wichtig
Die Wissenschaftler ermittelten Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Medline, Embase und Web of Science mit Veröffentlichung zwischen 1968 bis Mai 2022. Lediglich randomisiert-kontrollierte Studien und prospektive Studien wurden berücksichtigt. Die in den Studien untersuchten Effekte wurden mittels Effektgröße (Odds Ratio, OR) mit einem 95 % Konfidenzintervall (95 % KI) verglichen.Metaanalyse über 23 Studien und 186 412 Frauen
Insgesamt 23 Studien wurden analysiert, darunter 14 randomisiert-kontrollierte Studien und 9 prospektive Kohortenstudien, mit insgesamt 186 412 teilnehmenden Frauen. Die Gesamtanalyse zeigte einen statistisch signifikanten, positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Vorbeugung einer postpartalen Depression (OR: 0,73; 95 % KI: 0,61 – 0,87; p < 0,001). Auch die Untergruppenanalyse von europäischen Studien deutete auf eine signifikante Korrelation zwischen körperlicher Aktivität und reduziertem Risiko für postpartale Depression (OR: 0,85; 95 % KI: 0,76 – 0,95; p = 0,004). Allerdings zeigte sich nicht jede Art der körperlichen Aktivität als gleich hilfreich. So war Sport mit einer Besserung von Symptomen einer postpartalen Depression assoziiert, hingegen schien körperliche Aktivität bei der Arbeit und im Haushalt tendenziell eher zu einem höheren Risiko beizutragen bzw. neutral zu sein.- Sport: OR: 0,89; 95 % KI: 0,78 – 1,00; p < 0,001
- Arbeit: OR: 1,05; 95 % KI: 0,37 – 2,97; p = 0,065
- Haushalt: OR: 1,16; 95 % KI: 0,89 – 1,52; p = 0,986
90 Minuten wöchentlicher Sport helfen, Bewegung bei Arbeit und Haushalt nicht
Die Metaanalyse zeigte körperliche Aktivität als mögliche Intervention zur Prävention postpartaler Depression auf und spezifizierte dabei auch, dass speziell sportliche Aktivität, mit mindestens 90 Minuten pro Woche, diesen positiven Effekt hat, nicht aber körperliche Aktivität in Beruf oder Haushalt.© Alle Rechte: HealthCom