Prostatakrebs
Prostatakrebs: Kurzzeit-Androgenentzug nach Prostatabettbestrahlung als Salvage-Therapie hilft Progression zu verhindern
Original Titel:
The addition of androgen deprivation therapy and pelvic lymph node treatment to prostate bed salvage radiotherapy (NRG Oncology/RTOG 0534 SPPORT): an international, multicentre, randomised phase 3 trial
Kurz & fundiert
- Randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie: Hinzufügen von Kurzzeit-ADT oder von Kurzzeit-ADT plus Bestrahlung der Lymphknoten zur Prostatabettbestrahlung
- Hinzufügen von Kurzzeit-ADT hilft, Progression zu verhindern
- Beste Ergebnisse mit zusätzlicher Beckenlymphknoten-Bestrahlung, dafür auch höchste Rate unerwünschter Ereignisse
Salvage-Therapie (Rettungs-Therapie) ist die erneute Behandlung, wenn die ursprüngliche Therapie nicht angeschlagen hat oder es zu einem Krankheitsrückfall kommt. Bei Prostatakrebspatienten mit einem biochemischen Rezidiv (Anstieg des PSA-Wertes) nach der Prostatektomie führt eine Salvage-Therapie in Form der Bestrahlung des Prostatabetts dazu, dass 70 % der Patienten nach fünf Jahren progressionsfrei sind.
Phase-III-Studie untersucht Verbesserung der Salavage-Therapieergebnisse
Wissenschaftler haben in einer randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie untersucht, wie sich die Wirkung der Prostatabettbestrahlung verbessern lässt. Hierfür wurden 1 716 Patienten randomisiert in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt nur die Prostatabettbestrahlung. Die zweite Gruppe erhielt neben der Strahlentherapie eine Kurzzeit-Androgendeprivationstherapie (ADT) für 4 – 6 Monate. Die dritte Gruppe erhielt die gleiche Behandlung wie die zweite Gruppe plus einer Bestrahlung der Beckenlymphknoten. Primärer Endpunkt war die Progressionsfreiheit.Kurzzeit-ADT verbessert progressionsfreies Überleben
Die Studie zeigte eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens durch das Hinzufügen einer Kurzzeit-ADT. Die besten Ergbnisse wurden in der dritten Gruppe festgestellt. Die 5-Jahres-Raten des progressionsfreien Überlebens betrugen:- Gruppe 1: 70 – 9 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 67,0 – 74,9)
- Gruppe 2: 81,3 % (95 % KI: 78,0 – 84,6)
- Gruppe 3: 87,4 % (95 % KI: 84,7 – 90,2)
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