Depression
Depression steigert das Risiko für Diabetes, Schlaganfall und KHK
Original Titel:
Role of depression in the development of cardiometabolic multimorbidity: Findings from the UK Biobank study
Kurz & fundiert
- Depression: Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes
- Risiko für mehrere kardiometabolische Erkrankungen bei vorbestehender Depression?
- Große prospektive Kohortenstudie in Großbritannien
- 459 747 Personen ohne oder mit einer kardiometabolischen Erkrankung (Typ-2-Diabetes, Schlaganfall, KHK)
- 12 – 17 % mit vorbestehender Depression
- Nachbeobachtung über im Schnitt 12 Jahre
- Höheres Risiko für Entwicklung einer kardiometabolischen Erkrankung mit Depression
- Höheres Risiko für kardiometabolische Multimorbidität mit Depression
- Stärkere Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Prävention für Patienten mit Depression nötig
Depression ist als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Stoffwechselstörungen bekannt. Die vorliegende Studie untersuchte nun anhand einer Patientendatenbank die Rolle der Depression bei der Entwicklung einer kardiometabolischen Multimorbidität, also von zwei oder mehr Erkrankungen wie Diabetes-Typ-2, Schlaganfall und koronarer Herzerkrankung KHK.
Entwicklung mehrere kardiometabolischer Erkrankungen und vorbestehende Depression
Die Studie in Großbritannien umfasste Teilnehmer ohne oder mit nur einer bestehenden kardiometabolischen Erkrankung. Depression wurde anhand einer klinischen Diagnose sowie anhand des Fragebogens PHQ-2 (Patient Health Questionnaire) erfasst, um in der Nachbeobachtung über mehrere Jahre den Zusammenhang zwischen Depression und kardiometabolischer Multimorbidität zu ermitteln. 459 747 Menschen wurden zu Beginn der Studie analysiert. Die durchschnittliche Nachbeobachtung (Median) erfolgte über 12,07 Jahre. In dieser Zeit kam es bei Menschen, die zuvor keine kardiometabolische Erkrankung hatten, zu 3 413 Fällen von entsprechender Multimorbidität. Bei Menschen ohne vorbestehende kardiometabolische Erkrankung litten 12,49 % zu Beginn der Studie an Depression; in der Gruppe mit einer kardiometabolischen Vorerkrankung litten 17,35 % an Depression. Bei Menschen mit zuvor einer kardiometabolischen Erkrankung traten im Rahmen der Nachbeobachtung 7 461 multimorbide Fälle auf. Das Risiko für die Entwicklung einer kardiometabolischen Multimorbidität in Zusammenhang mit einer Depression war bei Menschen ohne vorbestehende Erkrankung wie Diabetes-Typ-2 oder KHK höher als bei den Menschen, die bereits an einer kardiometabolischen Krankheit litten:- Ohne Vorerkrankung: Hazard Ratio, HR: 1,68; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,54 – 1,83
- Mit Vorerkrankung: HR: 1,28; 95 % KI: 1,20 – 1,35
- Typ-2-Diabetes: HR: 1,43; 95 % KI: 1,37 – 1,50
- Schlaganfall: HR: 1,28; 95 % KI: 1,20 – 1,38
- KHK: HR: 1,35; 95 % KI: 1,31 – 1,40
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