Arthritis / Rheuma

Wie beeinflusst Akupunktur das Endometriose-Risiko bei Frauen mit Rheumatoider Arthritis?

Original Titel:
The Relationship of Acupuncture use to the Endometriosis Risk in Females with Rheumatoid Arthritis: Real-World Evidence from Population-Based Health Claims

Kurz & fundiert

  • Untersuchung von 4 814 Patientinnen, aufgeteilt auf 2 Gruppen à 2 407 Teilnehmerinnen, zwischen 1998 und 2010
  • Eine Gruppe wurde mit Akupunktur behandelt, die andere nicht
  • Auftreten von Endometriose wurde 2012 festgestellt
  • Das Endometriose-Risiko war bei Frauen, die mit Akupunktur behandelt wurden, 55 % niedriger

 

MedWiss – Frauen, die an Rheumatoider Arthritis (RA) erkrankt sind, haben aufgrund der entzündlichen Bedingungen, die diese Erkrankung mit sich bringt, ein erhöhtes Risiko, zusätzlich an Endometriose zu erkranken. Akupunktur wird bei RA-Patienten in der chinesischen Medizin oft eingesetzt, um jene Entzündungswerte zu senken oder Schmerzen zu lindern. Allerdings ist bisher noch nicht klar, ob und wie diese Behandlung sich auf die Entwicklung von Endometriose auswirkt.


Akupunktur wird in der traditionellen chinesischen Medizin zur Linderung entzündlicher Krankheiten eingesetzt und gilt auch als hilfreich bei rheumatoider Arthritis (RA). Wie gesichert die Wirksamkeit von Akupunktur ist und wie die Methode hier eingesetzt wird, wurde in einem früheren Text beschrieben. Bisher wurde aber noch nicht in großem Umfang untersucht, wie sich die Akupunktur auf die Entwicklung von Endometriose bei RA-Patientinnen auswirken kann. Taiwanesische Autoren untersuchten nun in einer großen Populations-basierten Studie, welchen Effekt eine Behandlung mit Akupunktur über mehrere Jahre auf die Bildung von Endometriose bei RA-Patientinnen haben kann.

Knapp 5 000 RA-Patientinnen wurden untersucht

Von 1998 bis 2010 wurden in Taiwan 4 814 20-jährige Patientinnen mit RA zufällig auf zwei gleichgroße Gruppen zu je 2 407 Patientinnen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde mit Akupunktur behandelt, die zweite Gruppe diente der Kontrolle und wurde nicht über die Standardtherapie hinaus behandelt. Das Auftreten von Endometriose wurde in beiden Gruppen 2012 kontrolliert, um zu ermitteln, wie das Endometriose-Risiko durch Akupunktur beeinflusst wurde.

Das Endometriose-Risiko konnte um mehr als 50 % reduziert werden

Bei der Nachuntersuchung wurde bei 35 Patientinnen, die behandelt wurden und bei 94 unbehandelten Patientinnen Endometriose festgestellt. Dies entspricht einer Inzidenz von 2,36 bei behandelten und 4,91 bei unbehandelten Patientinnen, bezogen auf 1 000-Personen-Jahre. So wurde das Endometriose-Risiko bei RA-Patientinnen, die mit Akupunktur behandelt wurden, um 55 % gesenkt, verglichen mit den Patientinnen, die keine Behandlung erfuhren. Zudem stellten die Autoren fest, dass Patientinnen mit häufigerer Akupunktur-Behandlung (15 Behandlungen) den besten Effekt erzielten.

Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass eine zusätzliche Akupunktur-Behandlung das Endometriose-Risiko bei RA-Patientinnen deutlich senken könnte. Sie weisen darauf hin, dass weitere randomisierte Studien in diesem Bereich nötig sind, um den Zusammenhang zu bestätigen.

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