Verschiebung der Krebsoperation während der Coronavirus-Pandemie hat Folgen
Original Titel:
A systematic review and meta-analysis of surgery delays and survival in breast, lung and colon cancers: Implication for surgical triage during the COVID-19 pandemic
- Wissenschaftler führten eine Meta-Analyse mit 18 Studien durch
- Eine Verschiebung der Krebsoperation um 12 Wochen wirkte sich nachteilig auf das Überleben der Patienten aus
- Dies war sowohl bei Brustkrebs-, Lungenkrebs- als auch bei Darmkrebs-Patienten der Fall
MedWiss – Eine Verschiebung der Krebsoperation kann sich nachteilig auf das Überleben der Patienten auswirken. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler in ihrer Meta-Analyse mit Brustkrebs-, Lungenkrebs- und Darmkrebs-Patienten.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten in den USA viele Krebsoperationen verschoben werden. Wissenschaftler untersuchten nun, ob sich diese Verschiebungen auf das Überleben bei Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs auswirkten.
Wissenschaftler fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen
Für ihre Analyse durchsuchten die Wissenschaftler verschiedene Datenbaken (PubMed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library und Web of Science) nach geeigneten Studien, die den Zusammenhang zwischen verspäteten Krebsoperationen und dem Überleben untersuchten. Sie fanden insgesamt 25 Studien, die in den Review einbezogen wurden. Für die Meta-Analyse nutzten die Wissenschaftler 18 dieser Studien, die Angaben bezüglich des Gesamtüberlebens machten. Die 18 Studien enthielten die Daten von insgesamt 2 533 355 Patienten.
Überlebensnachteil bei Verschiebung der Krebsoperation
Die Analyse gab Hinweise darauf, dass sich eine Verschiebung der Operation um 12 Wochen nachteilig auf das Gesamtüberleben der Krebspatienten auswirkte – sowohl bei Brustkrebs (HR: 1,46, 95 % KI: 1,28-1,65) als auch bei Lungenkrebs (HR: 1,04; 95 % KI: 1,02-1,06) als auch bei Darmkrebs (HR: 1,24; 95 % KI: 1,12-1,38). Wenn die Wissenschaftler die verschiedenen Stadien bei Brustkrebs getrennt voneinander betrachteten, fiel auf, dass sich der negative Einfluss der Verschiebung der Operation besonders im Stadium I (HR: 1,27; 95 % KI: 1,16-1,40) und II (HR: 1,13; 95 % KI: 1,02-1,24), nicht aber im Stadium III (HR: 1,20; 95 % KI: 0,94-1,53) bemerkbar machte.
Eine Verschiebung der Krebsoperation konnte sich somit negativ auf das Überleben von Patienten mit Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs auswirken.
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