Brustkrebs
Entzündliche Darmerkrankungen erhöhen nicht das Brustkrebsrisiko
Original Titel:
Inflammatory bowel disease and risk of breast cancer: a meta-analysis of cohort studies
Kurz & fundiert
- Besteht ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?
- Metaanalyse von 16 Kohortenstudien
- Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
Es wurde bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) mit einem erhöhten Risiko sowohl für gastrointestinale als auch extraintestinale Malignome (Krebsgeschwülste außerhalb des Magen-Darm-Traktes) korreliert sind. Es ist aber weiterhin unklar, ob CED das Brustkrebsrisiko erhöht.
Metaanalyse von Kohortenstudien zum Brustkrebsrisko bei CED
US-amerikanische Wissenschaftler führten zur Klärung der Fragestellung eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Web of Science durch (vor Juni 2020). Beobachtungsstudien, die einen Brustkrebsfall nach einer CED-Diagnose, wurden in die Metaanalyse eingeschlossen. Die gepoolte Odds Ratio (OR) mit 95 % Konfidenzintervall (KI) wurde berechnet, um den Zusammenhang zwischen CED und Brustkrebsrisiko zu analysieren. Die Analyse umfasste 16 Kohortenstudien, die gesamte gepoolte OR bei Patienten mit CED betrug 0,94 (95 % KI: 0,82 – 1,06). In weiteren Subgruppenanalysen ergab sich kein signifikanter Zusammenhang mit dem Brustkrebsrisiko bei Patienten mit Morbus Crohn (OR 0,91; 95 % KI: 0,70 – 1,12) und Colitis ulcerosa (OR 0,99; 95 %: KI 0,90 – 1,08). Die zusammengefasste OR in Asien (OR 1,01; 95 %-KI 0,73 – 1,30) war nur zahlenmäßig größer als die der europäischen Bevölkerungen (OR 0,90; 95 %-KI 0,75 – 1,06).Kein signifikanter Zusammenhang zwischen CED und Brustkrebsrisiko
Laut Autoren zeigen die Ergebnisse, dass eine CED keinen signifikanten Einfluss auf das Brustkrebsrisiko hat, unabhängig von verschiedenen CED-Formen und geografischen Gebieten.© Alle Rechte: HealthCom