KHK / Herzinfarkt
Akutes Koronarsyndrom: Reha verbessert den Krankheitsverlauf
Original Titel:
Effects of Exercise-Based Cardiac Rehabilitation in Patients with Acute Coronary Syndrome: A Meta-Analysis
MedWiss – Patienten, die eine unmittelbar lebensbedrohliche Phase der koronaren Herzkrankheit überstanden hatten, profitierten von einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm. Die Patienten, die im Anschluss an der Behandlung an einem solchen teilnahmen, hatten nämlich ein geringeres Sterberisiko und ein geringeres Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen.
Nachdem ein Patient eine akut lebensbedrohliche Phase der koronaren Herzkrankheit (KHK), das akute Koronarsyndrom, überstanden hat, wird er in der Regel an ein kardiologisches Rehabilitationsprogramm (Reha) überwiesen. Dieses soll den Patienten beim Leben mit der Erkrankung unterstützen und somit die Lebensqualität der Patienten verbessern. Neben einer Schulung, in der die Patienten alles Wichtige rund um ihre Erkrankung erfahren, sind Bewegungsmaßnahmen ein wichtiger Bestandteil des kardiologischen Rehabilitationsprogrammes. Doch wie wichtig ist die Teilnahme an einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm nach einem akuten Koronarsyndrom? Welchen Einfluss hat es auf das Sterberisiko und auf das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen? Schon mehrere Studien haben sich mit diesen Fragen beschäftigt. Wissenschaftler aus China fassten die Ergebnisse dieser Studien zusammen, um einen Überblick zu erhalten.
Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 25 Studien zusammen
Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach Studien, die zwischen 2010 und 2018 veröffentlicht wurden und sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hatten. Sie fanden insgesamt 25 Studien, auf die dies zutraf. Die Studien beinhalteten die Daten von insgesamt 55 035 Teilnehmern.
Patienten profitierten nach einem akuten Koronarsyndrom von einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm
Die Auswertung der Daten machte deutlich, dass die Patienten, die nach einem akuten Koronarsyndrom an einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm teilnahmen, ein geringeres Herz-Kreislauf-bedingtes Sterberisiko hatten als die Patienten, die auf ein solches Programm verzichteten – und zwar ein um 53 % geringeres Risiko. Und auch das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkt war geringer, wenn die Patienten im Anschluss an die Behandlung an einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm teilnahmen (um 51 % geringer). 13 Studien untersuchten, wie häufig Patienten nach einem Herzinfarkt erneut von einem solchen betroffen waren. Und auch hier zeigte sich wieder der Vorteil des Rehabilitationsprogramms. Die Patienten, die an diesem Programm teilnahmen, waren nämlich seltener von einem erneuten Herzinfarkt betroffen als die Patienten, die dies nicht taten (ein um 37 % geringeres Risiko).
Patienten profitierten somit nach einem akutem Koronarsyndrom von einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm. Die Reha verringerte sowohl das Sterberisiko als auch das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Komplikationen.
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