Asthma
Helfen Atemübungen Kindern mit Asthma?
Original Titel:
Asthma - A Disease of How We Breathe: Role of Breathing Exercises and Pranayam.
MedWiss – Bestimmte Atemübungen, Yoga und Atemübungen aus dem Yoga können Kindern mit Asthma helfen, mit ihrer Erkrankung besser umzugehen. Davon sind Forscher aus Indien überzeugt.
Neben Bewegung, Lungensport und Atemtechniken für akute Atemnot wird in der Leitlinie für die Diagnose und Behandlung von Asthma inzwischen auch Atemphysiotherapie empfohlen. Dabei handelt es sich um spezielle Atemübungen, die atemhemmende Widerstände abbauen, Fehlbewegungen beim Atmen korrigieren, festsitzendes Sekret lösen und eine bessere Belüftung der Atemwege erreichen sollen. Auch die Atemmuskulatur soll gekräftigt werden.
Spezielle Atemübungen und Yoga könnten bei Asthma helfen
Untersuchungen in diesem Bereich haben gezeigt, dass diese Übungen auch von Menschen mit Asthma zu Hause durchgeführt gute Effekte erzielen können. Die Lebensqualität der Betroffenen besserte sich nachweislich. Auch im Yoga und speziell bei den Atemübungen der Yoga-Lehre (Pranayama) geht es um das ‚richtige‘ Atem. Es ist bekannt, dass Yoga auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen gut geeignet ist. Yoga-Übungen stärken die Muskulatur und wirken gleichzeitig entspannend, was Ängsten, die ebenfalls bei Asthma auftreten können, entgegenwirken kann.
Vorteile von Atemübungen bei Kindern?
Indische Forscher haben in einer Übersichtsarbeit untersucht, welche Rolle Atemübungen, Yoga und/oder Pranayama beim Asthmamanagement von Kindern spielen. Sie recherchierten dazu relevante Literatur, die sich mit diesem Thema beschäftigt und werteten diese aus.
Atemtechnik helfen Hyperventilation zu vermeiden
Bei ihrer Recherche stellten die Wissenschaftler fest, dass Atemübungen, Yoga und Pranayama oftmals Teile einer vielseitigen Intervention sind. Dabei wurden vor allem die Papworth-Methode, die Buteyko-Methode, Yoga und Pranayama in den Forschungsergebnissen beschrieben. Die Atemtechniken zielen in erster Linie darauf ab, das Atemmuster zu verändern, um Hyperventilation zu vermeiden. Hyperventiliert ein Mensch, atmet er schneller und tiefer als normal. Dadurch wird die Lunge stärker belüftet und CO2 verstärkt abgeatmet. Die Hyperventilation führt so dazu, dass sich der pH-Wert des Bluts verändert, da dies von der Menge CO2, das es transportiert, abhängt. Weitere verschiedene Atemprobleme gehen mit der Hyperventilation einher, durch den veränderten CO2-Haushalt kommen verschiedene Prozesse im Körper durcheinander.
Verschiedene Aspekte interessant für Asthmamanagement
Die Übungen sollen daher durch die Vermeidung von Hyperventilation die CO2-Level im Körper normalisieren und die Verkrampfung der Bronchien sowie die daraus entstehende Atemnot reduzieren. Gleichzeitig seien die Übungen geeignet, das Verhalten zu verändern, Ängste zu reduzieren, die Abwehrkräfte zu stärken und die Ausdauer der Atemmuskulatur zu verbessern. All diese Punkte könnten Kindern mit Asthma bei einem besseren Umgang mit ihrer Erkrankung helfen.
Atemübungen haben Vorteile für Kinder, sollen aber noch genauer untersucht werden
Insgesamt werteten die Wissenschaftler 10 klinische Studien mit Kindern mit Asthma unterschiedlicher Schwere aus. Dabei fanden sie Vorteile für Kinder mit chronischem, mildem bis moderatem Asthma und unkontrolliertem Asthma, jedoch nicht bei akutem schwerem Asthma. Die Forscher aus Indien betonen jedoch, dass bevor die Atemtechniken, Yoga und/oder Pranayama standardmäßig bei der Behandlung von Kindern mit Asthma zum Einsatz kommen, noch wichtige Punkte zu klären seien: Welche Auswirkungen die Übungen auf die Lebensqualität und die Menge der benötigten Medikamente haben und wie Patienten selbst die Wirkung der Übungen beurteilen. Dazu bedarf es weitere Untersuchungen und auch Erwachsene Asthma-Patienten könnten von diesen Erkenntnissen profitieren.
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