Hilfe bei Schmerzen durch Gicht
Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen ist Partner der Studie „COPAGO“. Kooperation mit Hausarztpraxen der Region rund um Göttingen. Ziel der Studie: Klarheit über die Wirksamkeit von zwei Medikamenten gegen Schmerzen durch Gicht.
(umg) Was hilft am besten gegen die Schmerzen? Diese Frage ist für Gicht-Patient*innen von erheblicher Bedeutung. Starke Schmerzen der betroffenen Gelenke gehören wie Schwellungen und Berührungsempfindlichkeit zu den typischen Symptomen eines akuten Gichtanfalls. Doch die Empfehlungen der Fachgesellschaften unterscheiden sich: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin rät zum Medikament Prednisolon, der europaweite Zusammenschluss der Rheumatolog*innen bevorzugt Colchicin. Eine vergleichende Studie soll jetzt klären, welches Medikament wirksamer ist. Das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ist eines von drei koordinierenden Untersuchungszentren, die mit hausärztlichen Forschungspraxen aus der Region zusammenarbeiten.
„Bisher ist nicht klar, welche Behandlung wirksamer ist“, sagt Prof. Dr. Eva Hummers, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin der UMG. Gemeinsam mit der Universitätsmedizin Greifswald (Studienleitung) und dem Universitätsklinikum Würzburg wollen die Göttinger Wissenschaftler*innen die Wirksamkeit der beiden Medikamente vergleichen: Wie gut lindern sie die Schmerzen bei einem akuten Gichtanfall? „Einen direkten Vergleich der Wirksamkeit von Colchicin und Prednisolon gibt es bisher nicht“, sagt Prof. Eva Hummers, „Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Praxis im Gegensatz zu den meisten Studien, die in Kliniken durchgeführt werden“.
Die Studie soll helfen, eine bessere Grundlage für die so genannten Leitlinienempfehlungen zu bekommen. „Wir wollen den Hausärztinnen und Hausärzten vor Ort eine aussagekräftigere Datenlage zur Verfügung stellen, wenn sie Betroffene mit akutem Gichtanfall behandeln“, sagt Prof. Hummers. Über die drei Standorte Göttingen, Greifswald und Würzburg sind 60 Hausarztpraxen in die Studie eingebunden. Insgesamt sollen 314 Personen teilnehmen, die an einem Gichtanfall leiden.
Während der Studie nehmen die Betroffenen eines der beiden zur Behandlung von Gichtanfällen zugelassenen Medikamente Prednisolon oder Colchicin ein. Die Patient*innen erhalten auf jeden Fall ein wirksames Präparat, wissen aber nicht, welches der beiden Medikamente es ist. Zusätzlich erhalten alle Studienteilnehmenden das Angebot, einmalig ihre Füße mittels einer speziellen Computertomografie untersuchen zu lassen. Dabei wird überprüft, ob und an welchen Gelenken Harnsäurekristalle vorhanden sind. Diese sind für die Gichtanfälle verantwortlich.
Der Studienname „COPAGO” steht für „randomized controlled trial of Prednisolone versus Colchicine for acute gout in primary care“. Übersetzt heißt das „randomisierte, kontrollierte klinische Studie zur Behandlung des akuten Gichtanfalls mit Prednisolon im Vergleich zu Colchicin in der hausärztlichen Versorgung“. Die klinische Arzneimittestudie ist genehmigt und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Während der Studie nehmen die Betroffenen eines der beiden zur Behandlung von Gichtanfällen zugelassenen Medikamente Prednisolon oder Colchicin ein. Die Patient*innen erhalten auf jeden Fall ein wirksames Präparat, wissen aber nicht, welches der beiden. Zusätzlich erhalten alle Studienteilnehmenden das Angebot, einmalig ihre Füße mittels einer speziellen Computertomografie untersuchen zu lassen. Dabei wird überprüft, ob und an welchen Gelenken Harnsäurekristalle vorhanden sind. Diese sind für die Gichtanfälle verantwortlich.
Weitere Informationen zur Studie: https://generalpractice.umg.eu/forschung/projekte/copago/
Weitere Informationen zur Studie: http://www.copago-studie.de