Diabetes
Umbrella-Review: Zugesetzten Zucker auf 6 Teelöffel pro Tag beschränken
Original Titel:
Dietary sugar consumption and health: umbrella review
- Hoher Zuckerkonsum gesundheitsschädlich – wieviel Zucker kann unbedenklich konsumiert werden?
- Umbrella-Review von 73 Metaanalysen (Auswertung mehrerer Studien)
- Empfehlung: Zuckerkonsum auf unter 25 g/Tag (ca. 6 TL/Tag) reduzieren
MedWiss – Laut eines aktuellen Umbrella-Reviews aus China hat ein hoher Zuckerkonsum schädliche gesundheitliche Folgen. Der tägliche Konsum von freiem Zucker oder zugesetztem Zucker sollte deshalb eingeschänkt werden.
Zucker ist mit einer Vielzahl von Risikofaktoren assoziiert, darunter vor allem Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhte Harnsäurespiegel, Gicht, ektopische Fettansammlung, Zahnerkrankungen (Karies) und einige Krebsarten. Ein neuer Umbrella-Review hat verfügbare Studien zu den gesundheitlichen Folgen des diätetischen Zuckerkonsums evaluiert. Eingeschlossen wurden systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen von randomisierten kontrollierten Studien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsstudien, die die Wirkung des Zuckerkonsums auf die Gesundheit bei Menschen mit und ohne akute oder chronische Krankheiten bewerteten.
Negative Folgen von Zuckerzusätzen und zuckergesüßten Getränken
Die Suche identifizierte 73 Metaanalysen und 83 Studienergebnisse aus 8 601 einzelnen Artikeln, darunter 74 Ergebnisse in Metaanalysen von Beobachtungsstudien und 9 Ergebnisse in Metaanalysen von randomisierten kontrollierten Studien.
Es wurden signifikante nachteilige Assoziationen zwischen dem Zuckerkonsum aus der Nahrung und folgenden Studienergebnissen festgestellt:
- 18 endokrine/metabolische Ergebnisse
- 10 kardiovaskuläre Ergebnisse
- 7 Krebsergebnisse
- 10 weitere Ergebnisse (neuropsychiatrische, zahnärztliche, hepatische, ossale und allergische)
Evidenz von moderater Qualität wies darauf hin, dass der höchste gegenüber dem niedrigsten Zuckerkonsum mit einem erhöhten Körpergewicht (zuckergesüßte Getränke) (Evidenzklasse IV) und ektopischer Fettansammlung (zugesetzter Zucker) (Evidenzklasse IV) assoziiert war. Evidenz von niedriger Qualität deutete darauf hin, dass jede Zunahme des Konsums von zuckergesüßten Getränken um eine Portion/Woche mit einem um 4 % höheren Risiko für Gicht (Klasse III) und jede Zunahme des Konsums von zuckergesüßten Getränken um 250 ml/Tag mit einem um 17 % höheren Risiko für die koronare Herzkrankheit (Klasse II) bzw. um 4 % höheren Risiko für die Gesamtmortalität (Klasse III) assoziiert war. Darüber hinaus deutete Evidenz von niedriger Qualität darauf hin, dass jede Erhöhung des Fruchtzuckerkonsums um 25 g/Tag mit einem um 22 % höheren Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden war (Evidenz der Klasse III).
Zu hoher Zuckerkonsum schädlich für die Gesundheit
Ein hoher Konsum von freiem Zucker oder zugesetztem Zucker ist laut der Autoren eher schädlich als förderlich für die Gesundheit anzusehen, insbesondere bei vorliegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zur Risikosenkung empfehlen die Autoren, den Verzehr auf unter 25 g/Tag (ca. 6 Teelöffel/Tag) zu reduzieren. Der Verzehr von zuckergesüßten Getränken sollte auf weniger als eine Portion/Woche (ca. 200 – 355 ml/Woche) beschränkt werden, um die schädliche Wirkung von Zucker auf die Gesundheit abzumildern.
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