Diabetes
Mit Probiotika diabetische Nephropathie verbessern
Original Titel:
Probiotics improve renal function, glucose, lipids, inflammation and oxidative stress in diabetic kidney disease: a systematic review and meta-analysis
- Welchen Einfluss haben Probiotika auf eine diabetische Nierenerkrankung?
- Systematische Metaanalyse, 10 Studien, 552 Teilnehmer
- Verbesserung zahlreicher Stoffwechselparameter
- Dauer, Dosis und Art der Probiotika beeinflussten Ergebnisse
MedWiss – Eine aktuelle Übersichtsarbeit aus China konnte zeigen, dass Probiotika bei Patienten mit einer diabetischen Nephropathie die Nierenfunktion, Glukose, Lipide, Entzündungen und oxidativen Stress verbessern können.
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, deren Einnahme eine gesundheitlichen Nutzen haben soll. Die Rolle von Probiotika bei der Behandlung der diabetischen Nephropathie (DKD) wurde bereits gezeigt. Aktuelle Studien haben die Wirkung von Probiotika auf folgende Biomarker bei Patienten mit diabetischer Nephropathie untersucht:
- Nierenfunktion
- Glukose
- Lipide
- Entzündungen
- oxidativen Stress
Die Ergebnisse der Studien sind bislang in der Fachwelt umstritten. Eine aktuelle Metaanalyse hat nun die Auswirkungen von Probiotika bei diabetischer Nephropathie systematisch bewertet. Es wurden die Auswirkungen von Probiotika auf Nierenfunktion, Glukose, Lipide, Entzündungen und oxidative Stressindikatoren bei Patienten mit diabetischer Nephropathie bewertet. Zusätzlich wurde eine Subgruppenanalyse zu folgenden Einflussfaktoren durchgeführt:
- Interventionsdauer
- Dosis
- Verzehr verschiedener Probiotika
Metaanalyse aus China mit der Auswertung von 10 Studien
Insgesamt zehn Studien mit 552 Teilnehmern wurden für die Analyse identifiziert. Im Vergleich zu den Kontrollen senkten Probiotika bei Patienten mit der diabetischen Nierenerkrankung signifikant
- Serumkreatinin (Scr): -0,17 mg/dL; 95 % KI: -0,29 – -0,05; p = 0,004
- Harnstoff-Stickstoff im Blut (BUN): -1,36 mg/dL; 95 % KI: -2,20 – -0,52; p = 0,001
- Cystatin C (Cys C): -29,50 ng/ml; 95 % KI: -32,82 – -26,18; p < 0,00001
- Albumin/Kreatinin-Quotient im Urin (UACR): -16,05 mg/g; 95 % KI: -27,12 – -4,99; p = 0,004
- Natrium (Na): -0,94 mmol/L; 95 % KI: -1,82 – -0,05; p = 0,04
Auch eine verbesserte glykämische Kontrolle wurde bei Patienten mit diabetischer Nephropathie, die Probiotika erhielten, im Vergleich zu Kontrollen dokumentiert. Hierzu wurden folgende Parameter erhoben:
- Nüchtern-Plasmaglukose (FPG)
- Hämoglobin A1c (HbA1c)
- Insulin-Resistenz (HOMA-IR)
- Quantitativer Insulinsensitivitäts-Check-Index (QUICKI)
Zudem beeinflussten Probiotika die Lipidstoffwechselparameter mit sinkenden Triglycerid- (TG), Gesamtcholesterin- (TC) und Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-c)-Spiegeln. Probiotika konnten auch Entzündungsparameter und oxidativen Stress verbessern, indem sie folgende Paramter verringerten:
- hochempfindliche C-reaktive Protein (hs-CRP)
- Plasma-Malondialdehyd (MDA)
- gesamte antioxidative Kapazität (TAC)
- Glutathion (GSH)
- Stickoxid (NO)
Darüber hinaus zeigte die Untergruppenanalyse, dass diejenigen, die verschiedene Probiotika einnahmen, einen statistisch signifikanten Unterschied bei BUN, FPG, HOMA-IR, High-Density-Lipoprotein-Cholesterin (HDL-Cholesterin), MDA, TAC und NO aufwiesen. Bei einer Interventionsdauer von mehr als 8 Wochen wurden Scr, LDL-c, HDL-c, MDA und TAC verbessert. BUN, FPG, HOMA-IR und MDA besserten sich, wenn die probiotische Dosis mehr als vier Milliarden koloniebildende Einheiten (KBE) pro Tag betrug.
Probiotika lindern diabetische Nephropathie
Probiotika können demnach das Fortschreiten von Nierenfunktionsstörungen verzögern, den Glukose- und Lipidstoffwechsel verbessern und Entzündungen und oxidativen Stress bei Patienten mit diabetischer Nephropathie reduzieren. Die Subgruppenanalyse zeigte, dass die Interventionsdauer, probiotische Dosis und die Einnahme verschiedener Probiotika einen Einfluss auf die Ergebnisse hatten, so das Fazit der Autoren.
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