Prostatakrebs
Cabazitaxel nach Docetaxel bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs mit längerem Gesamtüberleben assoziiert
Original Titel:
Sequencing impact and prognostic factors in metastatic castration-resistant prostate cancer patients treated with cabazitaxel: A systematic review and meta-analysis
Kurz & fundiert
- Metaanalyse: Cabazitaxel nach Docetaxel bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs
- Längeres Gesamtüberleben mit Cabazitaxel nach Docetaxel im Vergleich zu anderen Behandlungen
- Mehrere klinische Faktoren und Biomarker identifiziert, die bei der Behandlung mit Cabazitaxel mit schlechterem Gesamtüberleben assoziiert sind
Die Standardbehandlung bei metastasiertem Prostatakrebs sieht Androgenrezeptor-Antagonisten oder Docetaxel mit Androgendeprivationstherapie (ADT) vor. Obwohl der Großteil aller Patienten anfänglich auf die Standardbehandlung anspricht, schreitet die Krankheit meistens zu kastrationsresistentem Prostatakrebs voran. Wurden vorher Androgenrezeptor-Antagonisten eingesetzt, folgt in diesem Fall meistens eine Chemotherapie mit Docetaxel. Schreitet die Krankheit nach dieser Behandlung weiter fort, kann eine Chemotherapie mit Cabazitaxel eingesetzt werden. Cabazitaxel gehört zu den Taxanen. Dies sind natürlich vorkommende Stoffe, die das Tumorwachstum durch eine Hemmung der Zellteilung einschränken. In einer Metaanalyse wurde der Einsatz von Cabazitaxel nach Docetaxel bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs untersucht. Hierfür wurden 22 Studien aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PUBMED, Web of Science und Scopus ermittelt.
Längeres Gesamtüberleben mit Cabazitaxel nach Docetaxel
In drei der inkludierten Studien wurde die Behandlung mit Cabazitaxel nach Docetaxel mit anderen Folgetherapien verglichen. Die Metaanalyse zeigte insgesamt ein längeres Gesamtüberleben mit Cabazitaxel im Vergleich zu anderen Behandlungsansätzen. Zu diesen gehörten Abirateron und Enzalutamid.- Cabazitaxel versus andere Behandlung nach Docetaxel: Hazard ratio (HR): 0,70 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,56 – 0,89)
Klinische Faktoren und Biomarker als Prognosefaktoren identifiziert
In der klinischen Praxis ist die Zahl der Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs, die im Verlauf ihrer Erkrankung sowohl Docetaxel als auch Cabazitaxel erhalten, begrenzt, was auf mehrere Gründe zurückzuführen ist. Hierzu gehört z. B., dass manche Patienten auf eine Chemotherapie verzichten möchten oder nicht in der nötigen körperlichen Verfassung für die Behandlung sind. Ein wichtiger Faktor ist jedoch auch der Mangel an Prognosefaktoren, anhand derer abgeschätzt werden kann, ob eine entsprechende Therapie sinnvoll ist. In der Metaanalyse wurden daher zusätzlich Faktoren identifiziert, die bei einer Behandlung mit Cabazitaxel mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert sind. Hierzu gehören einige klinische Faktoren vor der Behandlung:- schlechter Leistungsstatus: HR: 1,92; 95 % KI: 1,33 – 2,77
- Vorhandensein von viszeralen Metastasen: HR: 2,13; 95 % KI: 1,62 – 2,81
- symptomatische Erkrankung: HR: 1,47; 95 % KI: 1,25 – 1,73
- hoher PSA-Wert: HR: 1,76; 95 % KI: 1,27 – 2,44
- hoher alkalische Phosphatase Wert: HR: 1,45; 95 % KI: 1,28 – 1,65
- hoher Laktatdehydrogenase-Wert: HR: 1,54; 95 % KI: 1,00 – 2,38
- hoher C-reaktives Protein-Spiegel: HR: 4,40; 95 % KI: 1,52 – 12,72
- niedriger Albumin-Wert: HR: 1,09; 95 % KI: 1,05 – 1,12
- niedriger Hämoglobin-Wert: HR: 1,55; 95 % KI: 1,20 – 1,99
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