Perimenstruell oder Nicht-Perimenstruell: Akutbehandlung von Migräne mit Ubrogepant vergleichbar effektiv
Original Titel:
Safety and efficacy of ubrogepant for the acute treatment of perimenstrual migraine attacks: A post hoc analysis
Kurz & fundiert
- Ubrogepant: Akutbehandlung von Migräne mit oralem CGRP-Rezeptor-Antagonist
- Evaluierung der Wirksamkeit: Perimenstruell und nicht-perimenstruell
- Post-hoc-Analyse über 287 perimenstruelle und 716 nicht-perimenstruelle Migräneattacken
- Schmerzlinderung nach 2 Stunden bei 64 – 68 %
- Schmerzfreiheit nach 2 Stunden bei 22 – 29 %
- Vergleichbar effektiv bei perimenstrueller und nicht-perimenstrueller Migräne
Mittlerweile gibt es eine Reihe neuer Wirkstoffe, die gezielt zur Behandlung von Migräne entwickelt wurden. Dazu zählt die Klasse der Gepanten, orale Antagonisten des CGRP-Rezeptors (calcitonin gene-related peptide), die speziell auch für solche Migränepatienten eine Option zur Akutbehandlung darstellen sollen, die aufgrund von Herz-Risiken keine Triptane nutzen sollten. Ubrogepant aus dieser Wirkstoffklasse zeigte sich in mehreren Studien wirksam und sicher. Die vorliegende Analyse ermittelte nun, wie gut die Wirksamkeit bei Migräneattacken während der Menstruation (perimenstruell) ist.
Ubrogepant: Akutbehandlung von Migräne
Die Evaluierung der perimenstruellen Wirksamkeit erfolgte über zwei Phase-3-Studien sowie die anschließende offen durchgeführte langfristige Erweiterungsstudie (Phase 3) über 52 Wochen. In der Erweiterungsstudie wurden die Patientinnen randomisiert der Standardbehandlung, Ubrogepant 50 mg oder Ubrogepant 100 mg zugewiesen. Die hier beschriebene Analyse umfasste die Patientinnen, die mindestens eine Migräneattacke (perimenstruell oder nicht) mit Ubrogepant behandelten. Als perimenstruelle Attacke wurde gewertet, wenn die Migräne ab 2 Tagen vor oder innerhalb der ersten 3 Tage der Menstruationsblutungen auftrat. Die Wissenschaftler bestimmten den durchschnittlichen Anteil (in Prozent) der mit Ubrogepant behandelten Migräneattacken, in denen die Patientinnen nach 2 Stunden schmerzfrei waren oder Schmerzlinderung erreichten.Evaluierung der Wirksamkeit: Perimenstruell und nicht-perimenstruell
Insgesamt wurden 734 Frauen in der Studie behandelt, von denen 354 Frauen in mindestens einem Monat das Startdatum des menstruellen Zyklus und eine mit Ubrogepant behandelte Migräne berichteten. In 287 Fällen wurden perimenstruelle Migräneattacken, in 716 Fällen nicht-perimenstruelle Migräneattacken dokumentiert. Schmerzfreiheit nach 2 Stunden erreichten die Teilnehmerinnen mit Ubrogepant in der 50 mg-Dosis bei im Schnitt jeder 3. – 4. perimenstruellen Migräneattacke, bei nicht-perimenstrueller Migräne bei jedem 4. – 5. Anfall. Mit der höheren Dosis (Ubrogepant 100 mg) wurde ähnlich häufig Schmerzfreiheit innerhalb von 2 Stunden erreicht. Mit beiden Dosierungen unterschied sich die Wirksamkeit je nach Zyklusphase nicht signifikant.- Schmerzfreiheit nach 2 Stunden
- Perimenstruell: 28,7 % mit 50 mg; 29,7 % mit 100 mg
- Nicht-perimenstruell: 22,1 % mit 50 mg; 25,3 % mit 100 mg
- Schmerzlinderung nach 2 Stunden
- Perimenstruell: 64,8 % mit 50 mg; 67,1 % mit 100 mg
- Nicht-perimenstruell: 65,2 % mit 50 mg; 68,4 % mit 100 mg
Vergleichbar effektiv für Schmerzlinderung und Schmerzfreiheit über den gesamten Zyklus
Ubrogepant war demnach bei menstruellen Migräneattacken (perimenstruell) und zu anderen Zeiten des Zyklus vergleichbar wirksam zur Akutbehandlung von Migräne.Mehr Wissen zu neuen Wirkstoffen:
Stand 9/2023 sind in der EU folgende Gepanten zur Akutbehandlung von Migräne zugelassen: Atogepant, Rimegepant. In den USA sind aktuell zudem Zavegepant (Nasenspray) und Ubrogepant zugelassen.© Alle Rechte: HealthCom
