Herz-Fitness steigern bei Rheuma
Original Titel:
Relative importance of inflammation and cardiorespiratory fitness for all-cause mortality risk in persons with rheumatoid arthritis: the population-based Trøndelag Health Study
Kurz & fundiert
- Rheumatoide Arthritis (RA): Was führt zu erhöhter Sterblichkeit?
- Analyse in Norwegen über 31 684 Kontrollen und 223 RA-Patienten
- Nicht Rheuma ist das Problem, sondern Herz-Kreislauf-Fitness
- Fazit: Mehr Sportprogramme für RA-Patienten wichtig
Eine rheumatoide Arthritis (RA) geht nicht nur mit Entzündungsprozessen in den Gelenken einher, sondern ist häufig auch mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Dies scheint besonders mit Inflammation, aber auch mit einer reduzierten Herz-Kreislauf-Fitness (kardiorespiratorische Fitness, CRF) in Zusammenhang zu stehen. Wissenschaftler untersuchten in Norwegen im Vergleich zu Menschen ohne RA, welche Faktoren für die Sterblichkeitsrate bei RA direkt oder indirekt eine Rolle spielen.
Rheumatoide Arthritis (RA): Was führt zu erhöhter Sterblichkeit?
Personen mit RA und ohne RA (Kontrollen) aus der dritten Befragungsrunde der Trøndelag Health Study (HUNT3, 2006 – 2008) wurden in dieser Analyse berücksichtigt. Entzündungsprozesse quantifizierten die Autoren mit Hilfe des Markers CRP (C-reaktives Protein). Die kardiovaskuläre Fitness wurde anhand eines standardisierten Algorithmus geschätzt. Die Wissenschaftler verglichen die Daten der befragten Personen mit dem norwegischen Todesfall-Register (Norwegian Cause of Death Registry) ab Einschluss in die HUNT3-Umfrage bis zum Tod oder 31. Dezember 2018.Analyse in Norwegen über 31 684 Kontrollen und 223 RA-Patienten
Insgesamt wurden 31 684 Kontrollpersonen sowie 223 Personen mit RA betrachtet. Die RA-Patienten wiesen im Vergleich zu den Kontrollen eine höhere Sterblichkeitsrate aus allen Gründen auf (24,1 % vs. 9,9 %; p < 0,001). Die größere Sterblichkeit wurde sowohl durch die geschätzte kardiovaskuläre Fitness (p < 0,001) als auch durch erhöhte CRP-Level (≥ 3 mg/l; p < 0,001) vermittelt. Die direkten Effekte der RA hingegen waren nicht signifikant (p = 0,19). Indirekte Effekte der RA, die durch die kardiovaskuläre Fitness vermittelt wurden, fielen etwa dreifach größer aus als die indirekten Effekte, die durch den Inflammationsmarker CRP vermittelt wurden.Mehr Sport: Nicht Rheuma ist das Problem, sondern Herz-Kreislauf-Fitness
Die Studie zeigt somit, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis zwar eine höhere Sterblichkeitsrate als Personen ohne diese Erkrankung aufweisen, dies jedoch zu einem großen Teil mit der Herz-Kreislauf-Fitness in Zusammenhang steht. Die Autoren schließen, dass Rheumapatienten besonders darin unterstützt werden sollten, ihre kardiovaskuläre Fitness zu verbessern.© Alle Rechte: HealthCom