Migräne

Migräne: Omega-3-Fettsäuren gegen Begleitsymptome

Original Titel:
Dietary fatty acids improve perceived sleep quality, stress, and health in migraine: a secondary analysis of a randomized controlled trial

 
Kurz & fundiert
  • Einfluss von Nahrungsfettsäuren auf Migränesymptome?
  • Sekundäranalyse einer randomisierten kontrollierten Studie
  • 182 Migräne-Patienten über 16 Wochen
  • Untersuchung des Omega-3/Omega-6-Verhältnis
  • Ernährung mit hohem Omega-3-Gehalt, niedrigem Omega-6-Gehalt vs. hohem Omega-3-Gehalt, durchschnittlichem Omega-6-Gehalt vs. Standard
  • Verbesserung von Schlafqualität, Stress und wahrgenommene Gesundheit durch Omega-3-reichere Ernährung
  • Geringere Beeinträchtigung durch Migräne (MIDAS-Score) mit Omega-3-reicher Ernährung
  MedWiss Eine aktuelle Studie aus den USA konnte zeigen, dass die Erhöhung der Menge an Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung zu einer Verringerung der Begleitsymptome von Migräneattacken beitragen kann.
Migräne ist eine häufige neurologische Erkrankung. Die Migränekopfschmerzen werden oft von physischen und psychischen Symptomen begleitet, die zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität und Behinderung führen können. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass eine erhöhte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung mit einer Verringerung von Migränekopfschmerzen assoziiert ist. Die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf die Lebensqualität bei Migräne wurden bislang kaum untersucht. Im Rahmen einer Sekundäranalyse einer randomisierten kontrollierten Studie haben US-amerikanische Wissenschaftler diesen Zusammenhang nun näher beleuchtet.

Beeinflussen Omega-3-Fettsäuren Migräne?

Nach einer 4-wöchigen Einführungsphase wurden Erwachsene mit 5 – 20 Migränetagen pro Monat für 16 Wochen randomisiert einer von 3 Ernährungsgruppen zugeteilt. Zu den Studienarmen gehörten:
  • H3L6: Ernährung mit hohem Omega-3-Gehalt, niedrigem Omega-6-Gehalt
  • H3: Ernährung mit hohem Omega-3-Gehalt, durchschnittlichem Omega-6-Gehalt
  • Kontrollgruppe: Durchschnittliche Aufnahme von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Zu den vorgegebenen sekundären Endpunkten gehörten tägliche Tagebucheinträge zur Stresswahrnehmung, Schlafqualität und wahrgenommener Gesundheit. Zudem wurden Schmerzen und Begleitsymptome mit spezialisierten Fragebögen (patient-reported outcome measures, PROMIS, und Migraine Disability Assessment, MIDAS) erfasst.

Vergleich von 2 Ernährungsinterventionen mit mehr Omega-3-Fettsäuren und Kontrollgruppe

Insgesamt nahmen 182 erwachsene Migränepatienten an der Studie teil. Die H3L6-Diät war im Vergleich zu Placebo mit signifikanten Verbesserungen der Migränesymptome verbunden:
  • Stresswahrnehmung: Mittelwertdifferenz, MD: -1,5; 95 % Konfidenzintervall, KI: -1,7 – -1,2
  • Schlafqualität: MD: 0,2; 95 % KI: 0,1 – 0,2
  • Wahrgenommene Gesundheit: MD: 0,2; 95 % KI: 0,2 – 0,3
In ähnlicher Weise war die H3-Diät mit signifikanten Verbesserungen der Migränesymptome verglichen zur Placebogruppe assoziiert:
  • Stresswahrnehmung: MD: -0,8; 95 % KI: -1,1 – -0,5
  • Schlafqualität: MD: 0,2; 95 % KI: 0,1 – 0,3
  • Wahrgenommene Gesundheit: MD: 0,3; 95 % KI: 0,2 – 0,3

Omega-3-Fettsäuren verringern Begleitsymptome bei Migräne

Die MIDAS-Scores, entsprechend der Beeinträchtigung durch die Migräne im Alltag, verbesserten sich in den Interventionsgruppen im Vergleich zur Kontrolle erheblich:
  • H3L6: MD: -11,8; 95 % KI: -25,1 – 1,5
  • H3: MD: -10,7; 95 % KI: -24,0 – 2,7
In der PROMIS-Einschätzung war der größte Einfluss der höheren Omega-3-Mengen auf die Behinderung von Aktivitäten durch Schmerzen (H3L6: MD: -1,8; 95 % KI: -4,4 – 0,7; H3: MD: -3,2; 95 % KI: -5,9 – -0,5) und die Schmerzintensität (H3L6: MD: -0,6; 95 % KI: -1,3 – 0,1; H3: MD: -0,6; 95 % KI:-1,4 – 0,1) zu beobachten.

Erhöhung der Menge von Omega-3-Fettsäuren kann Menschen mit Migräne helfen

Eine Erhöhung der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, mit oder ohne Verringerung von Omega-6-Fettsäuren, kann demnach zu einer Verringerung der mit Migräneattacken verbundenen Symptome beitragen, so das Fazit der Studienautoren.
 

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