Zusammenhang zwischen Depressionen und der kardiovaskulären Mortalität bei Bluthochdruck

Original Titel:
The relationship between depression based on patient health questionaire-9 and cardiovascular mortality in patients with hypertension

Kurz & fundiert

  • Depressionen und Bluthochdruck werden immer häufiger
  • Depressionen bei Bluthochdruck mit höherem kardiovaskulären Mortalitätsrisiko assoziiert?
  • Kohortenstudie aus China; 8 677 US-amerikanische Teilnehmer
  • Stärkere depressive Symptome, höheres kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko

 

MedWiss Laut neuerer Studiendaten sind Depressionen bei Patienten mit Bluthochdruck mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Sterblichkeit verbunden. Ein kausaler Zusammenhang konnte allerdings nicht gezeigt werden.


Depressionen und Bluthochdruck treten nicht nur in den USA immer häufiger auf. Zudem liegen Hinweise auf eine Komorbidität zwischen diesen beiden Erkrankungen vor. Der Zusammenhang zwischen kardiovaskulärer Mortalität und Depressionen in der hypertensiven Bevölkerung ist bislang jedoch wenig erforscht. Eine aktuelle Studie hat nun diesen Zusammenhang anhand von US-amerikanischen Daten aus der NHANES-Datenbank (2007 – 2014) und Mortalitätsdaten aus dem National Death Index evaluiert.

Stehen Depression und kardiovaskuläre Sterblichkeit in Zusammenhang?

Die Diagnose einer Depression wurde auf der Grundlage eines Patientengesundheitsfragebogens gestellt. Bluthochdruck wurde entweder durch eine selbstberichtete frühere Diagnose, den aktuellen Gebrauch von blutdrucksenkenden Medikamenten oder einen über dem Standardschwellenwert liegenden Blutdruck definiert. Die kardiovaskuläre Sterblichkeit wurde anhand der am 31. Dezember 2019 mit dem National Death Index erfassten Sterblichkeit bestimmt.

Beobachtende Kohortenstudie mit 8 677 US-amerikanischen Teilnehmern

Insgesamt wurden 8 677 Teilnehmer in die Kohortenstudie einbezogen. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 8,2 Jahren wurden 599 Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dokumentiert. Der Zusammenhang zwischen Depression und kardiovaskulärer Mortalität bei Bluthochdruck war signifikant positiv (Hazard Ratio, HR: 1,03; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,0 – 1,05; p = 0,02). Darüber hinaus stieg die kardiovaskuläre Mortalität mit der Schwere der depressiven Symptome an (pTrend = 0,026). Dieser positive Zusammenhang war in verschiedenen Subgruppen- und Sensitivitätsanalysen stabil.

Depressionen mit der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit assoziiert

Depressionen sind demnach bei Patienten mit Bluthochdruck mit dem kardiovaskulären Mortalitätsrisiko assoziiert. Je stärker die depressiven Symptome, desto höher ist das Risiko für die kardiovaskuläre Mortalität. In Beobachtungsstudien kann allerdings kein kausaler Zusammenhang festgestellt werden, schränken die Autoren die Ergebnisse ein. Prospektive Studien sind daher nötig, um beispielsweise zu ermitteln, ob eine wirksame Depressionsbehandlung auch das Herz-Kreislauf-Risiko reduzieren kann.

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