Hoffnungsvoller Ausblick: Neuer Ansatz das Asthmarisiko bei Kindern zu senken
Ein bedeutender Fortschritt in der Erforschung des kindlichen Asthmas gelang einer interdisziplinären Gruppe der ALLIANCE- (ALL Age Asthma)-Kohorte des DZL unter Federführung von Helmholtz Munich und Technischer Universität München (TUM). Die Studie, deren Ergebnisse im renommierten American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht wurden, zeigt einen Zusammenhang zwischen einer bestimmten Genvariante bei Kindern und der Entwicklung von Asthma. Dieser Meilenstein eröffnet neue Wege für therapeutische Ansätze.
Die Ursachen für Asthma im Kindesalter sind bisher nicht geklärt. Etwa eines von drei Kindern entwickelt in den ersten Lebensjahren eine frühe Form von Asthma, wobei 80 Prozent von ihnen eine genetische Variante auf dem Chromosom 17 aufweisen. Diese Kinder neigen zu wiederholten Virusinfektionen, die später zu Asthma führen könnten. Die Mechanismen hinter dieser Genvariante waren bisher unbekannt, sodass lediglich die Symptome behandelt werden können.
Die Forschenden untersuchten Proben der Nasenschleimhaut von Kindern mit frühem Asthma. Sie konnten darin eine erhöhte Expression des Proteins GSDMB feststellen, das aufgrund der Genvariante verstärkt produziert wird. Dieses Protein spielt eine entscheidende Rolle in der Immunantwort der Kinder und führt zu einer gestörten Interferon-Ausschüttung, die für die zelluläre Reaktion auf Virusinfektionen bedeutend ist. Zudem gab es Hinweise darauf, dass auch das Gleichgewicht der Natürlichen Killerzellen gestört ist und so die Barrierefunktion der Nasenschleimhaut negativ beeinflusst wird. Die Forschenden nehmen an, dass dies dazu führt, dass die Kinder anfälliger für Virusinfektionen werden und Allergene leichter eindringen können. Somit kann sich langfristig ein Asthma entwickeln. Ziel ist es nun, den Abwehrdefekt in den Atemwegen der Kinder zu beheben. Dazu arbeiten sie an neuen Medikamenten in Form von Inhalationssprays, die die Abwehr des Virus unterstützen, indem sie die Epithelbarriere für eine angemessenere Reaktion stimulieren.
Die Forschungsergebnisse bieten somit nicht nur Einblicke in die Ursachen von kindlichem Asthma, sondern eröffnen auch vielversprechende Perspektiven für die Entwicklung zielgerichteter Therapien und Präventivmaßnahmen.
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