Center of Cardiovascular Medicine (CCM) soll neue Maßstäbe in der herzmedizinischen Forschung setzen
Die Herzzentren der Unikliniken Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf gehen mit dem Center of Cardiovascular Medicine eine gemeinsame Kooperation ein. Das Ziel ist es, eine der größten medizinischen Herausforderungen anzugehen: die Senkung der Sterblichkeit von Herzkreislauferkrankungen.
Düsseldorf(ukd/tpo). Schon jetzt arbeiten die vier Standorte in Nordrhein-Westfalen klinisch und wissenschaftlich eng zusammen. Mit dem Center of Cardiovascular Medicine soll vor allem die klinische Forschung nachhaltig auf ein internationales Niveau gehoben werden. „Forschung kann heute nur noch dann international wettbewerbsfähig sein, wenn sie multizentrisch ist. Genau deswegen haben wir das CCM gegründet“, erklärt der Direktor des Herzzentrums der Uniklinik RWTH Aachen, Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie). Sein Kollege Prof. Dr. Payam Akhyari (Herzchirurgie) ergänzt: „Mit der gebündelten Kraft von vier renommierten Herzzentren können wir viel schneller notwendige Patientenkollektive erreichen, gemeinsam standortübergreifende Datenbanken nutzen und somit wegweisende Studien durchführen.“
Vorbild für die im Dezember 2023 vereinbarte Kooperation ist die standortübergreifende Struktur, mit der unter anderem die Krebsforschung in Deutschland organisiert ist. „Früher bestand eine Studien-Publikation häufig aus fünf Autoren von einem einzigen Standort. Heute ist es ganz normal, dass mehr als 20 Autoren von unterschiedlichen Einrichtungen an einer Studie beteiligt sind“, betont Prof. Dr. Georg Nickenig (Kardiologie) vom Herzzentrum des Universitätsklinikum Bonn (UKB). „Nur so können wir die Forschung auf ein neues Level bringen und damit natürlich auch sichtbarer machen“, ergänzt sein Kollege Prof. Dr. Farhad Bakhtiary (Herzchirurgie).
Nach dem Willen der vier universitären Herzzentren soll das CCM darüber hinaus als Katalysator für den Austausch zwischen Klinik und Forschung dienen und damit die Umsetzung von Forschungsergebnissen in klinische Therapien beschleunigen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf strukturellen Herzerkrankungen, der Herzinsuffizienz sowie koronaren Herzerkrankungen. „Letztlich soll die Bündelung unserer Forschungskapazitäten dazu führen, dass wir Herzerkrankungen, wie zum Beispiel den Herzinfarkt, besser behandeln und unseren Patienten eine verlängerte Lebenserwartung und eine höhere Lebensqualität verschaffen können“, erklärt Prof. Dr. Stephan Baldus (Kardiologie) vom Herzzentrum der Uniklinik Köln. „Dass 2022 mehr als 350.000 Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verstorben sind, macht einmal mehr deutlich wie wichtig Forschungserfolge in diesem medizinischen Feld sind“, fügt Prof. Dr. Thorsten Wahlers (Herzchirurgie) hinzu.
Neben der klinischen Forschung soll das CCM zusätzlich dabei helfen, die Grundlagenforschung zwischen den verschiedenen Arbeitsgruppen zu koordinieren und die Anstrengungen in den Bereichen Lehre und Patientenversorgung zu harmonisieren. „Mit dem CCM werden wir innovative Konzepte zur Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und Forschenden entwickeln und einheitlich hohe Standards in der Bildung und Förderung unseres medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchses setzen“, sagt Prof. Dr. Malte Kelm (Kardiologie) vom Herzzentrum der Uniklinik Düsseldorf. „Aus diesem Grund planen wir auch die Rotation von Mitarbeitenden über die vier Standorte hinweg“, erklärt Prof. Dr. Artur Lichtenberg (Herzchirurgie) abschließend.
Der Vorsitz im CCM wird rotierend zwischen den beteiligten Standorten wechseln, beginnend mit Köln für die ersten beiden Jahre.