Abgestorbene Zellen unterstützen Funktionalität und Vielfalt von Fresszellen des Immunsystems

Du bist, was du isst – dies gilt in erweiterter Form auch für bestimmte Fresszellen des angeborenen Immunsystems, die sogenannten phagozytierenden Makrophagen.

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie herausgefunden, dass Funktion und genetische Ausprägung der Makrophagen durch die von ihnen aufgenommenen abgestorbenen Körperzellen unterstützt werden: Die Identität der aufgenommenen Zellen trägt zur funktionellen Vielfalt der Fresszellen bei. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachjournal Science veröffentlicht.

Die Studie führten die Wissenschaftler:innen anhand eines Modells der parasitären Infektion Schistosomiasis durch, die Schäden in der Leber hervorruft und mit einem sogenannten programmierten Zelltod einhergeht. „Unsere Ergebnisse unterstreichen das Potenzial einer selektiven Makrophagenfütterung als Ansatz zur Steigerung der Wirksamkeit von Zelltherapien, insbesondere bei chronischen Lebererkrankungen wie Leberzirrhosen“, sagt Studienleiterin Dr. Lidia Bosurgi von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE und Projektleiterin der AG Protozoen-Immunologie des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM). Die Studie wurde unter anderem von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 841 „Leberentzündungen: Infektion, Immunregulation und Konsequenzen“ gefördert.

Literatur:

Liebold et al. Apoptotic cell identity induces distinct functional responses to IL-4 in efferocytic macrophages. Science. 2024. DOI: doi/10.1126/science.abo7027