CAR-T-Zelltherapie: Vorhersagemodell zu Therapieerfolg bei Multiplem Myelom entwickelt
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben im Rahmen einer internationalen Studie ein Modell entwickelt, mit dem Prognosen zum Erfolg der CAR-T-Zelltherapie bei der Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenem Multiplen Myelom getroffen werden können.
Die Forschenden teilten hierfür 267 Patient:innen mit Multiplen Myelom in unterschiedliche Risikogruppen, bezogen auf eine erneute Erkrankung nach erhaltener CAR-T-Zelltherapie, ein. In der Gruppe mit niedrig eingeschätztem Risiko kam es bei sieben Prozent der Patient:innen zur Verschlechterung des Gesundheitszustands beziehungsweise einem erneuten Krankheitsausbruch, bei den Gruppen mit prognostiziertem mittleren und hohen Rückfallrisiko war dies bei 27 beziehungsweise 54 Prozent der Patient:innen der Fall. Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachmagazin Journal of Clinical Oncology veröffentlicht.
Als mögliche Risikofaktoren identifizierten die Forschenden unter anderem das Vorhandensein einer extramedullären Erkrankung, also Krankheitszeichen außerhalb des Knochenmarks, oder einen hohen Ferritinspiegel im Blut. „Die Studie unterstreicht eindrücklich, welche Patient:innengruppe am meisten von einer CAR-T-Zelltherapie profitiert, sodass die Therapieoptionen bei einem Multiplen Myelom hier noch passgenauer auf die Patient:innen zugeschnitten werden können“, sagt Dr. Nico Gagelmann, Projektleiter und Erstautor der Studie aus der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation des UKE.
Literatur:
Gagelmann, Dima, Merz et al. Development and Validation of a Prediction Model of Outcome After B-Cell Maturation Antigen-Directed Chimeric Antigen Receptor T-Cell Therapy in Relapsed/Refractory Multiple Myeloma. Journal of Clinical Oncology. 2024. DOI: doi/10.1200/JCO.23.02232