ADHS und LRS schon vor der Einschulung erkennen?
Für eine neue Studie der Universitätsklinika Magdeburg und Jena zur Erforschung früher Anzeichen von Entwicklungs- und Lernstörungen werden Kinder ab 6 Jahren gesucht!
Entwicklungsstörungen wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und spezifische Lernstörungen wie die Lese-Rechtschreibstörung (LRS) sind im Kindes- und Jugendalter häufig anzutreffen und führen zu erheblichen Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen. Um erste Anzeichen dieser Störungen bei Kindern mit familiärem Risiko bereits vor der Einschulung zu identifizieren, starten die Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und Jugendalters Magdeburg und die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Jena eine neue Studie. Für die Studie werden Kinder gesucht, die im August 2024 eingeschult werden und mindestens 6 Jahre alt sind.
Dr. Katharina Rufener, Psychologin und Studienleiterin in Magdeburg, betont: „Wenn wir Risikofaktoren frühzeitig erkennen, können wir vor der Einschulung Maßnahmen ergreifen, um die Schulerfahrung und die zukünftige Entwicklung der betroffenen Kinder zu verbessern.“ An der Studie können sowohl Kinder mit familiärem Risiko für ADHS und/oder LRS als auch Kinder ohne familiäre Vorbelastung für eine der beiden Störungen teilnehmen.
Im Rahmen der Studie werden verschiedene kurze Tests mit den Kindern durchgeführt, um ihre Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und sprachlichen Fertigkeiten zu untersuchen. Zudem werden die Hirnströme mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen. Die Eltern werden gebeten, Fragebögen zum Entwicklungsstand ihrer Kinder auszufüllen.
Die Forschungsinitiative mit dem Titel „Same and yet quite different? A transdiagnostic approach to investigate neurophysiological biomarkers and related comorbidity in ADHD and Developmental Dyslexia (CADDY)“ wird finanziell unterstützt durch das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG), Standort Halle-Jena-Magdeburg.
Weitere Informationen zu der Studie finden Sie hier und im Flyer.
Über das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG)
Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) ist ein Zusammenschluss von 27 Forschungseinrichtungen an sechs Standorten in Deutschland, darunter der Standort Halle-Jena-Magdeburg. Ziel des DZPG ist es, neue Methoden zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung psychischer Erkrankungen zu erforschen und schnellstmöglich den Menschen zugänglich zu machen.
Kontakt für Studieninteressierte
Kerstin Scheunemann, Sekretariat, Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und Jugendalters der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel. 0391 67 17000.