Schlafstörung bei Hauterkrankungen

Original Titel:
Global study reveals almost half of patients with skin disease suffer from sleep disturbances and identifies predictive factors

 
Kurz & fundiert
  • Wie häufig sind Schlafstörungen bei Hauterkrankungen?
  • Befragung von 17 627 Personen mit Hauterkrankungen
  • 42,3 % mit Schlafproblemen
  • Assoziierte Hautsymptome: Juckreiz, Kribbeln/Brennen und Schmerzen
  • Folgen: Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und geringere Produktivität
  MedWiss Fast jeder zweite Patient mit Hauterkrankungen leidet nach Umfrageergebnissen unter Schlafstörungen mit Folgen für Konzentration und Energie am Tag. Neben Juckreiz spielen dabei auch Hautschmerzen eine Rolle. Bei Hauterkrankungen sollten demnach Symptome wie Erschöpfung am Tag oder Konzentrationsprobleme thematisiert werden, um mögliche Schlafprobleme frühzeitig angehen zu können.
Schlafstörungen stellen eine große Belastung für Alltag und Lebensqualität dar. Besonders häufig werden Schlafprobleme von Personen mit Hauterkrankungen berichtet. Welche Faktoren das Risiko für Schlafstörungen bei solchen Erkrankungen jedoch begünstigen, ist bislang nicht gut untersucht. Wissenschaftler führten nun eine weltweite Befragung von Patienten mit Hauterkrankungen durch und ermittelten, wie häufig Schlafstörungen in Zusammenhang mit Hauterkrankungen auftraten, welche Faktoren dabei eine Rolle spielten und wie sich der gestörte Schlaf auf das Berufsleben der Personen auswirkte.

Wie häufig sind Schlafstörungen bei Hauterkrankungen?

Insgesamt nahmen 50 552 Personen an der Umfrage teil, von denen 17 627 Personen an Hauterkrankungen litten. Diese waren zu etwas mehr als der Hälfte Frauen (57,4 %) und im Durchschnitt 39,65 Jahre alt (+/- 14,97 Jahre). Von Personen mit Hauterkrankungen berichteten 42,3 % (7 458 Patienten), dass sie aufgrund der Hauterkrankungen an Schlafstörungen litten. Diese Patienten mit gestörtem Schlaf waren im Schnitt jünger als Patienten ohne Schlafprobleme.
  • Mit Schlafproblemen: Alter: 39,22 Jahre (+/-14,38 Jahre)
  • Ohne Schlafprobleme: Alter: 39,96 Jahre (+/- 15,38 Jahre); p = 0,001
Frauen waren etwas häufiger von Schlafstörungen betroffen als Männer (40,8 % vs. 43,5 %; p = 0,01).

Befragung von 17 627 Personen mit Hauterkrankungen: 42,3 % Schlafprobleme

Drei Symptome waren häufiger mit Schlafproblemen assoziiert:
  • Kribbelndes oder brennendes Gefühl: Mit: 16,5 % vs. ohne: 14,2 %; p < 0,01
  • Hautschmerz: Mit: 6,6 % vs. ohne: 3,6 %; p < 0,0001
  • Juckreiz: Mit: 60,5 % vs. ohne: 50,8 %; p < 0,0001
Patienten mit Schlafstörungen berichteten signifikant häufiger von Symptomen einer Fatigue beim Erwachen. Darüber hinaus wurden signifikant öfter Konzentrations- und Aufmerksamkeitsverluste, Phasen mit Benommenheit oder Schwindel während des Tages, ein kribbelndes Gefühl in den Augen und wiederholtes Gähnen angegeben. Schlafstörungen waren zudem signifikant mit nachteiligen Effekten auf das Arbeitsleben assoziiert und führten dazu, dass die Betroffenen sich weniger produktiv fühlten (mit: 49,2 % vs. 19,4 %; p < 0,0001).
  • Fatigue beim Erwachen: mit: 80,7 % vs. ohne: 63,6 %; p < 0,0001
  • Konzentrationseinbußen: mit: 73,4 % vs. ohne: 55,1 %; p < 0,0001
  • Benommenheit/Schwindel: mit: 82,6 % vs. 71,0 %; p < 0,0001
  • Kribbeln in den Augen: mit: 58,1 % vs. ohne: 42,2 %; p: < 0,0001
  • Wiederholtes Gähnen: mit: 71,7 % vs. ohne: 57,9 %; p < 0,0001

Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und geringere Produktivität

Die Autoren schließen, dass eine Vielzahl von Patienten mit Hauterkrankungen unter Schlafstörungen leiden. Dieses Problem tritt häufiger bei Juckreiz oder Empfindungsstörungen der Haut wie Kribbeln oder bei schmerzender Haut auf. Bei Hauterkrankungen sollten demnach Symptome wie Erschöpfung am Tag oder Konzentrationsprobleme erfragt werden, um mögliche Schlafprobleme frühzeitig angehen zu können.

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