Petition des Jugendbeirats der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Depression muss in die Lehrpläne!

Ehrenamtlicher Jugendbeirat setzt sich für mehr Aufklärung über Depression an Schulen ein

Leipzig/Frankfurt am Main – Der Jugendbeirat der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat eine Petition gestartet, um das Thema Depression bundesweit in die Lehrpläne zu bringen. Die Jugendlichen des Jugendbeirats setzen sich ehrenamtlich für die Aufklärung über Depression und Sensibilisierung für psychische Gesundheit bei jungen Menschen ein. „Wir fordern, dass sich die Kultusministerkonferenz der Aufklärung über Depression an Schulen annimmt, um junge Menschen zu sensibilisieren und zu unterstützen. Wir müssen das Bewusstsein für Depression schärfen. Aufklärung rettet Leben“, erklären die Jugendlichen. Die Aufklärung über Depression soll fest im Lehrplan von weiterführenden Schulen verankert werden, so die Forderung des Jugendbeirats. Schülerinnen und Schüler sollten wissen, dass die Depression eine Erkrankung ist, die professionell behandelt werden muss. Außerdem sollen sie lernen, wie sie Anzeichen von Depression erkennen und wo sie rechtzeitig Hilfe suchen können – für sich und für andere. Damit die Aufklärung an Schulen funktionieren kann, müssten auch Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und Schulsozialarbeitende hinsichtlich der Erkrankung fortgebildet werden. „Das Thema Depression muss deshalb auch in die Lehrkräfteaus- und – weiterbildung integriert werden“, so der Jugendbeirat weiter. Die Petition ist an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Christine Streichert-Clivot gerichtet und kann unter weact.campact.de/p/depression unterzeichnet werden

1 bis 2 Jugendliche pro Schulklasse erkrankt

Etwa 6 Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression. Das sind im Schnitt ein bis zwei Schülerinnen und Schüler pro  Klasse. Damit gehört die Depression zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Durch die Suizidgedanken, die ein Symptom der Depression sein können, ist die Erkrankung lebensbedrohlich. „Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Depression in Berührung kommen – sei es durch eine eigene Erkrankung oder als Angehöriger im Familien- oder Freundeskreis. Wegen dieser Häufigkeit und Schwere der Erkrankung gehört das Thema Depression in die Lehrpläne von Schulen, ähnlich wie Suchterkrankungen“, unterstreicht Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

Durch Aufklärung in Schulen Früherkennung unterstützen

Eine Depression kann chronisch verlaufen und die Entwicklung erheblich beeinträchtigen. Sie beeinflusst soziale Beziehungen, schulische Leistungen und erhöht das Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch. Deshalb ist eine Früherkennung besonders wichtig. Gerade in Schulen kann ein bedeutender Beitrag zur Aufklärung, Entstigmatisierung und zum rechtzeitigen Erkennen von Depression geleistet werden. Mit einem frühzeitigen Therapiebeginn sind Depressionen in der Regel gut behandelbar.

Durch die Aufklärung wird aber nicht nur den Betroffenen selbst geholfen, sondern es kann auch ein unterstützendes soziales Umfeld entstehen. Durch die Integration des Themas in die Schulbildung wird langfristig das gesellschaftliche Bewusstsein für die Erkrankung geschärft. Nur wenn Verständnis und Wissen in Schulen gewährleistet sind, wird betroffenen Jugendlichen vorurteilsfrei und unterstützend begegnet.

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention:
Depression erforschen – Betroffenen helfen – Wissen weitergeben

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat sich die bessere Versorgung depressiv erkrankter Menschen und die Reduktion der Suizide in Deutschland zum Ziel gesetzt. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen unter ihrem Dach vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das deutschlandweite Info-Telefon Depression. In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Die Arbeit erfolgt pharma-unabhängig.
www.deutsche-depressionshilfe.de