Genetisch-bedingter nicht-kleinzelliger Lungenkrebs: Tepotinib zeigt gute Wirksamkeit
Original Titel:
Tepotinib Treatment in Patients With MET Exon 14-Skipping Non-Small Cell Lung Cancer: Long-term Follow-up of the VISION Phase 2 Nonrandomized Clinical Trial
Kurz & fundiert
- Genetisch bedingter Lungenkrebs: Verändertes Enzym MET
- Wirkstoff Tepotinib hemmt MET
- Phase-II-Studie: Wirksamkeit und Sicherheit von Tepotinib bei metastasiertem, MET-bedingtem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
- Objektive Ansprechrate von 51,4 %
- Mediane Ansprechdauer von 18 Monaten
- Höhere Ansprechrate (57,3 %) und deutlich längeres Ansprechen (46,4 Monate) bei zuvor unbehandelten Patienten
Bei manchen Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs liegen genetische Besonderheiten vor, die dazu führen, dass das Enzym MET in veränderter Form gebildet wird. Diese veränderte Form löst die Weiterleitung von Signalen aus, die das Tumorwachstum vorantreiben. Bei einer solchen Mutation spricht man von METexon14-Skipping. Tepotinib hemmt MET und wirkt so der Weiterleitung der Wachstumssignale entgegen. Das Medikament ist in Deutschland seit 2022 für die Behandlung von metastasiertem Lungenkrebs zugelassen.
Genetisch bedingter, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs: Verändertes Enzym MET
In der Phase-II-Studie „VISION“ wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Tepotinib bei metastasiertem, MET-bedingtem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs untersucht. Für die Studie wurden insgesamt 313 Patienten in zwei Kohorten aufgeteilt. Die Patienten erhielten 500 mg Tepotinib täglich. Für die ersten Studienergebnisse wurde die Ansprechrate unter den ersten 152 Patienten untersucht (Kohorte A). Parallel dazu wurden weitere Patienten in die Studie aufgenommen (Kohorte C), um die Ergebnisse der ersten Patientengruppe später überprüfen zu können. Nach einer Nachbeobachtungszeit von neun Monaten sprach etwa die Hälfte der Patienten in Kohorte A auf die Behandlung an. Nun wurden die Behandlungsergebnisse in beiden Kohorten nach zusätzlicher Nachbeobachtungszeit analysiert.Tepotinib zur MET-Hemmung: Analyse von Phase-II-Studie
Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 32,6 Monaten lag die objektive Ansprechrate bei 51,4 %. Durchschnittlich sprachen die Patienten 18 Monate auf die Behandlung an.- Objektive Ansprechrate: 51,4 %; 95 % Konfidenzintervall, KI: 45,8 – 57,1
- Dauer des Ansprechens: 8,0 Monate; 95 % KI: 12,4 – 46,4
Tepotinib zeigt auch langfristig klinischen Nutzen
Bei Patienten ohne Vorbehandlung war die Ansprechrate höher und die Dauer des Ansprechens deutlich länger als bei vorbehandelten Patienten. Ohne Vorbehandlung:- Ansprechrate: 57,3 %; 95 % KI: 49,4 – 65,0
- Ansprechdauer: 46,4 Monate; 95 % KI: 13,8 – nicht abschätzbar
- Ansprechrate: 45,0 %; 95 % KI: 36,8 – 53,3
- Ansprechdauer: 12,6 Monate; 95 % KI: 9,5 – 18,5
Längeres Ansprechen bei Patienten ohne Vorbehandlung
Die Autoren schlussfolgerten, dass Tepotinib auch langfristig einen klinischen Nutzen zeige. Dies sei insbesondere bei zuvor unbehandelten Patienten der Fall.© Alle Rechte: HealthCom