Brustkrebs

Meningeom mit höherem Brustkrebsrisiko assoziiert

Original Titel:
The Association Between Meningioma and Breast Cancer: A Systematic Review and Meta-analysis

 
Kurz & fundiert
  • Meningeom: Tumor ausgehend von Hirnhäuten
  • Zusammenhang zwischen Meningeom und Brustkrebsrisiko lange vermutet
  • Metaanalyse über 18 Studien
  • Prävalenz von Brustkrebs bei Frauen mit Meningeom verzehnfacht
  • Prävalenz von Meningeomen bei Frauen mit Brustkrebs nicht signifikant höher
  • Intensiveres Brustkrebs-Screening bei Meningeom sinnvoll
  MedWiss – Eine Metaanalyse über 18 Studien untersuchte den Zusammenhang zwischen Meningeomen, langsam wachsenden, meist gutartigen Tumoren der Hirnhäute, und dem Brustkrebsrisiko. Patientinnen mit Meningeom hatten ein signifikant höheres Brustkrebsrisiko als die Allgemeinbevölkerung. Eine leicht erhöhte Prävalenz für Meningeome bei Brustkrebspatientinnen war hingegen nicht signifikant.
Meningeome sind die häufigsten Neoplasien des zentralen Nervensystems und gehen von den Hirnhäuten aus. Diese langsam wachsenden Tumore sind in 98 % der Fälle gutartig und treten vor allem zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr auf. Meningeome treten mit einem Verhältnis von 2,3 zu 1 doppelt so oft bei Frauen als bei Männern auf. In einer Studie aus den 1950er Jahren wurde bereits ein Zusammenhang zwischen Meningeomen und Brustkrebs beschrieben. Neuere Studien haben seitdem jedoch keine einstimmigen Ergebnisse produziert. In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang nun erneut untersucht.

Langjährige Hinweise auf Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Meningeomen

Die Metaanalyse umfasste 18 Studien, in denen die Häufigkeit von Brustkrebs bei Patienten mit Meningeom bzw. die Häufigkeit von Meningeomen nach Brustkrebserkrankung untersucht wurde.

Metaanalyse über 18 Studien

Die Analyse zeigte, dass die Prävalenz für Brustkrebs unter Patientinnen mit Meningeom deutlich höher war als in der Allgemeinbevölkerung. Umgekehrt war auch die Prävalenz für Meningeome unter Brustkrebspatientinnen numerisch, jedoch statistisch nicht signifikant, höher als in der Allgemeinbevölkerung. Prävalenz:
  • Mit vs. ohne Meningeom: Brustkrebs Odds Ratio (OR): 9,87; 95 % Konfidenzintervall, KI: 7,31 – 13,32
  • Mit vs. ohne Brustkrebs: Meningeom OR: 1,41; 95 % KI: 0,99 – 2,02

Risiko für Brustkrebs bei Patientinnen mit Meningeom verzehnfacht

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Analyse eine fast zehnmal höhere Prävalenz für Brustkrebs unter Patientinnen mit Meningeom als in der Allgemeinbevölkerung zeigt. Ein intensiveres Brustkrebs-Screening sei daher für Frauen mit Meningeom sinnvoll.  

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