Hitzewelle 2024: Jeder Vierte hatte Gesundheitsprobleme
- DAK-Hitzereport: Beschwerden in der Altersgruppe über 60 Jahren deutlich angestiegen
- Besonders junge Menschen in Sorge durch Extremwetter
- DAK-Vorstandschef Storm befürwortet einen weiteren Ausbau der Hitzeprävention
Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen: Jede vierte Person in Deutschland hatte 2024 bereits Gesundheitsprobleme durch extreme Hitze. In der Altersgruppe über 60 Jahren war sogar rund ein Drittel betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg. Das zeigt der aktuelle Hitzereport der DAK-Gesundheit. Laut Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse bereiten Hitzewellen und Extremwetter knapp zwei Drittel der Menschen große Sorgen. Dabei sind vor allem junge Menschen von Ängsten betroffen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm spricht sich für einen weiteren Ausbau der Hitzeprävention in Deutschland aus.
„Es ist alarmierend, wie viele Menschen schon in den ersten Hitze-Wochen Gesundheitsprobleme hatten“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Unser Hitzereport zeigt, dass die Auswirkungen der extremen Temperaturen zunehmend ältere Menschen gesundheitlich belasten und vor allem der jüngeren Generation große Sorgen macht.“ Storm verwies auf die Fortschritte der Hitzeprävention in Bund, Ländern und Kommunen. „Die Schutzpläne müssen weiter ausgebaut werden und bundesweit zur Entfaltung kommen“, so Storm. „Vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen müssen besser vor Hitze geschützt werden. Ferner ist der Hitzeschutz am Arbeitsplatz wichtig.“
Laut Hitzereport der DAK-Gesundheit hatten 24 Prozent der Menschen in Deutschland bereits Ende Juli Gesundheitsprobleme durch Hitze. Damit steigt dieser Wert leicht im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil bei den Älteren ab 60 Jahre lag dabei mit 32 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Jüngeren (17 Prozent) und stieg deutlich seit der letzten Erhebung im Juni 2023 (25 Prozent).
Die betroffenen Befragten wurden vor allem durch Erschöpfung (76 Prozent), Kreislaufprobleme (66 Prozent) und Schlafstörungen (59 Prozent) belastet. Von denjenigen mit Hitzebeschwerden, mussten fünf Prozent eine Arztpraxis aufsuchen. Weitere 16 Prozent gaben an, sie hätten auf einen Praxisbesuch verzichtet, wären aber besser zum Arzt oder zur Ärztin gegangen.
Hitzewellen und Extremwetter werden voraussichtlich in Zukunft weiter zunehmen. Über die Hälfte der Befragten (61 Prozent) machen sich große oder sogar sehr große Sorgen vor diesem Hintergrund. Besonders jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren bereiten die Entwicklungen Ängste – 23 Prozent haben sehr große Sorgen im Vergleich zu Personen der Altersgruppe über 60 mit nur zwölf Prozent.
Für manche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche besteht nach Einschätzung der Befragten ein dringender Handlungsbedarf: 89 Prozent sind der Ansicht, dass Wirtschaftszweige mit schwerer körperlicher Arbeit (Handwerk, Bau oder Produktion) besonders stark von Hitzewellen betroffen sind. Mehr Menschen als im Vorjahr halten darüber hinaus den Pflegebereich in Alten- und Pflegeeinrichtungen für anfällig (80 Prozent) und mehr als die Hälfte (58 Prozent) die medizinische Versorgung in Krankenhäusern. Der DAK-Gesundheitsreport 2024 bestätigt diese Einschätzungen: Unter den Pflegekräften ist der Anteil der stark Belasteten bei Hitze mit 49 Prozent mehr als doppelt so hoch wie beim Durchschnitt aller Erwerbstätigen.
Die DAK-Gesundheit reagiert auf die Belastungen durch extreme Temperaturen. Sie bietet Firmen eine professionelle Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr zu den neuen Hitzeschutzangeboten unter www.dak.de/bgm
Für den Hitzereport der DAK-Gesundheit wurden 1.006 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 18 Jahren vom Forsa-Institut online befragt. Die repräsentative Erhebung wurde vom 22. bis 28. Juli 2024 durchgeführt. Der DAK-Hitzereport wurde 2022 erstmals erstellt.