Gesundheitspersonal nach COVID-19: Häufig Depression und Schlafprobleme

Original Titel:
The relationship between depressive symptoms and sleep quality in medical staff after their infection with COVID-19

 
Kurz & fundiert
  • Coronavirus-Pandemie: Massive Belastung für Personen im Gesundheitsbereich
  • Deskriptive Studie zu Klinik-Angestellten, COVID-19, Schlafproblemen und Depression
  • 203 Personen in Gesundheitsberufen mit überstandenem COVID-19
  • Schlechte Schlafqualität bei 59,6 %, 18,2 % mit mittelschwerer Depression
  • Schlafstörungen nach COVID-19 in Zusammenhang mit depressiven Symptomen
  MedWiss Eine beschreibende Studie zeigte einen Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Schlafstörungen bei Klinik-Angestellten auf, die eine COVID-19-Erkrankung überstanden hatten. Die Autoren plädieren für stärkeren Schutz und mehr Interventionen für Personal in Gesundheitsberufen.
Die Coronavirus-Pandemie betraf in besonderem Maße Fachkräfte im Gesundheitsbereich, ob Ärzte oder Pflegepersonal. Die besonders belastende Situation rund um das Management von Patienten mit COVID-19, dem eigenen Erkrankungsrisiko, extrem fordernde Arbeitsbedingungen und schließlich häufig auch einer COVID-19-Erkrankung gingen mit einem erhöhten Risiko für Depression und Schlafstörungen bei Gesundheitspersonal einher. Die vorliegende Studie ermittelte, ob ein besonderer Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Schlafqualität bei Personen in Gesundheitsberufen besteht, die an COVID-19 erkrankt waren.

Coronavirus-Pandemie: Massive Belastung für Personen im Gesundheitsbereich

Die beschreibende Studie umfasste im Jahr 2020 an einem Klinikum (assoziiert mit Kerman University of Medical Sciences) angestellte Personen, die an COVID-19 erkrankt waren. Die Analyse basiert auf demographischen Informationen, Schlafqualität (Pittsburgh Sleep Quality Index, PSQI) und der Einschätzung depressiver Symptome (Beck Depression Inventory, BDI).

Deskriptive Studie zu Klinik-Angestellten, COVID-19, Schlafproblemen und Depression

Die Studie umfasste 203 Personen in Gesundheitsberufen, die eine COVID-19-Erkrankung überstanden hatten. Etwa jede 5. Person (18,2 %) litt nach Analyse der BDI-Werte unter mittelschwerer Depression, jede 10. Person (10,3 %) unter schwerer Depression. Die meisten der Befragten (59,6 %) berichteten eine schlechte Schlafqualität (PSQI). Die Analyse zeigte zudem eine signifikante und positive Korrelation zwischen Schlafqualität und Depression auf (r = 0,54; p = 0,001). Die Autoren ermittelten, dass ungünstiges Schlafverhalten und schlechte Schlafqualität zusammen etwa ein Drittel (34 %) der Varianz depressiver Symptome erklären konnten. Darüber hinaus legte die statistische Auswertung nahe, dass der Einsatz von Schlafmitteln und Depression 33 % der Schlafqualitäts-Varianz erklären könnten.

Hohe Rate an Depression und Schlafstörungen

Die Untersuchung zeigt somit eine hohe Prävalenz depressiver Symptome und Schlafprobleme bei Klinik-Angestellten auf, die an COVID-19 erkrankt waren. Diese Ergebnisse unterstreichen, dass Gesundheitspersonal, speziell im Kontext von Epidemien, mittels gezielter Interventionen stärker geschützt und unterstützt werden sollte.  

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