Was die Klimakrise mit der Gesundheit macht
Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Uniklinikum lädt zur 25. Jahrestagung nach Dresden. | Konferenz verdeutlicht die Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit. | Expertinnen und Experten beobachten körperliche Auswirkungen, Ängste, veränderte Lebenspläne junger Menschen und psychische Störungen.
„Fühlen – Denken – Handeln. Klimakrise und Gesundheit“ – unter diesem Motto findet am 20. und 21. September 2024 die 25. Jahrestagung der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden statt. Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland tauschen sich dabei über die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen, dem damit einhergehenden Verlust von Lebensräumen und einer allgemeinen Unsicherheit über die Zukunft auf die seelische und körperliche Gesundheit aus. „Die unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen sind ein oft übersehener Aspekt der Klimakrise“, sagt Klinikdirektorin Prof. Kerstin Weidner, „Wir müssen verstehen, dass die Auswirkungen der Klimakrise nicht nur physischer Natur sind, sondern auch unsere Psyche stark belasten können.“ „Es liegt in der Verantwortung der Hochschulmedizin Dresden, aktuelle Krankheitsbilder auch immer vor dem Hintergrund von gesellschaftlichen und globalen Entwicklungen zu betrachten. Deshalb ist es entscheidend, dass wir den Klimawandel und seine Folgen auch auf die seelische Gesundheit in den Mittelpunkt unserer Diskussionen rücken“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden.
Die Klimakrise ist nicht nur eine Herausforderung für die Umwelt, sie hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit der Menschen. Um diese wichtigen Themen zu beleuchten, findet vom 20. bis 21. September 2024 in Dresden die 25. Jahrestagung der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Dresden mit dem Titel „Fühlen – Denken – Handeln. Klimakrise und Gesundheit“ statt. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen werden sich mit den körperlichen und seelischen Auswirkungen der Klimakrise auseinandersetzen und Lösungsansätze diskutieren. Dabei sind sich die Organisatorinnen und Organisatoren einig: Die Klimakrise führt nicht nur zu extremen Wetterereignissen und dem damit einhergehenden Verlust von Lebensräumen. Sie ist Auslöser für eine allgemeine Unsicherheit über die Zukunft. „Diese Veränderungen können zu unmittelbaren körperlichen Problemen, Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen führen. Die Konferenz zielt darauf ab, das Bewusstsein für diese Zusammenhänge zu schärfen und die Notwendigkeit einer integrativen Betrachtung von Umwelt- und Gesundheitsfragen zu betonen“, sagt Prof. Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Uniklinikum Dresden.
Junge Menschen sind in diesem Zusammenhang besonders gefährdet. Sie zählen zu den vulnerablen Gruppen, die besonders vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen sind. Kinder und Jugendliche sind geboren in der Klimakrise und zeigen verschiedenste Reaktionen darauf. 85 Prozent der sechs bis 19-Jährigen, die vom Klimawandel wissen, sind überzeugt, dass der Klimawandel sie betreffen wird. Es entwickeln sich unter anderem Sorgen, Empörung, Verzweiflung, Trauer und Klimaangst. Während diese Klimagefühle durchaus angemessene Reaktionen auf potentielle Konsequenzen des Klimawandels sind, so stellt sich die Frage, ab wann die Auseinandersetzung mit der Klimakrise zu starkem Leidensdruck führt und behandlungsrelevant wird.
Fühlen –Denken –Handeln. Klimakrise und Gesundheit
Themen der Jahrestagung sind unter anderem:
- Klimakrise, emotionale Krise: Psychische Herausforderungen im Umgang mit der Klimakrise
- Zukunftsängste bei Kindern und Jugendlichen – welchen Stellenwert hat die Klimakrise?
- Planetare Gesundheit – die Klimakrise und psychologische Hindernisse verstehen
- Auswirkungen der Klimakrise auf die körperliche und seelische Gesundheit und: was jetzt zu tun ist!
Die Jahrestagung bietet Vorträge von Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ihre Erkenntnisse und Erfahrungen teilen. Darüber lernen die Teilnehmenden in Workshops Strategien zur Bewältigung der psychischen Belastungen, die durch die Klimakrise hervorgerufen werden -anwendbar im eigenen praktischen Umfeld. Die Tagung richtet sich an Fachleute aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Umweltwissenschaften, Gesundheitswesen sowie an alle Interessierte, die mehr über die Verbindung zwischen Klimawandel und Gesundheit erfahren möchten.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Website unter: www.ukdd.de/pso-jahrestagung
Medienschaffende sind herzlich eingeladen. Gern werden Interviewmöglichkeiten mit den teilnehmenden Expertinnen und Experten vermittelt. Unter anderem steht Prof. Christoph Nikendei aus dem Universitätsklinikum Heidelberg zur Verfügung.