Adipös, schwanger, Bluthochdruck: Auch nach der Geburt Herzprobleme
Original Titel:
Body Mass Index, Adverse Pregnancy Outcomes, and Cardiovascular Disease Risk
Kurz & fundiert
- Adipositas: Risikofaktor für unerwünschte Schwangerschafts-Ereignisse und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Unerwünschte Ereignisse in der Schwangerschaft: Mediatoren/Marker für Zusammenhang zwischen Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
- Analyse über 4 216 schwangere Teilnehmerinnen (25 % übergewichtig, 22 % adipös)
- Häufiger Bluthochdruck und Hyperlipidämie nach der Schwangerschaft bei unerwünschten Ereignissen in der Schwangerschaft
- Hypertensive Schwangerschaftsstörungen besonders relevant
- Unerwünschte Ereignisse in der Schwangerschaft Marker, nicht Ursache für Herz-Kreislauf-Risiko nach der Geburt
Adipositas ist ein bekannter Risikofaktor sowohl für unerwünschte Ereignisse in der Schwangerschaft, beispielsweise Bluthochdruck in der Schwangerschaft oder Frühgeburten, als auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. US-amerikanische Wissenschaftler haben nun untersucht, ob solche Ereignisse Vermittler (Mediatoren) oder Marker für den Zusammenhang zwischen Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Hierzu wurde der Zusammenhang zwischen Körpergewicht (Body-Mass-Index, BMI), unterwünschten Ereignissen in der Schwangerschaft und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach der Schwangerschaft untersucht.
Bluthochdruck und Diabetes erhöhen Herz-Kreislauf-Risiko – auch in der Schwangerschaft?
Die Stichprobe umfasste Frauen aus der Herzgesundheitsstudie nuMoM2b (Nulliparous Pregnancy Outcomes Study: Monitoring Mothers-To-Be), die an 8 US-amerikanischen Standorten durchgeführt wurde. Die Nachbeobachtung erfolgte im Schnitt 3,7 Jahre nach der Geburt. Zu unerwünschten Ereignissen in der Schwangerschaft zählten:- Hypertensive Schwangerschaftsstörungen (Bluthochdruck)
- Frühgeburten
- Kind zu klein für das Gestationsalter (SGA)
- Schwangerschaftsdiabetes
Analyse von Ereignissen in der Schwangerschaft und Herz-Kreislauf-Risiko danach mit 4 216 Teilnehmerinnen
Insgesamt nahmen 4 216 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren (+/- 6 Jahre) an der Studie teil. Die Prävalenz von Übergewicht in der Frühschwangerschaft lag bei 25 %, 22 % der Frauen waren adipös. Hypertensive Schwangerschaftsstörungen traten bei 15 %, Frühgeburten bei 8 %, SGA bei 11 % und Schwangerschaftsdiabetes bei 4 % der Frauen auf. Adipositas in der Frühschwangerschaft war im Vergleich zum normalen Body-Mass-Index mit einer signifikant höheren Inzidenz von Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes nach der Schwangerschaft assoziiert. Risiko für postpartale Gesundheitsprobleme bei Adipositas in der Frühschwangerschaft:- Postpartale Hypertonie: Odds Ratio. OR: 1,14; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,10 – 1,18
- Hyperlipidämie: OR: 1,11; 95 % KI: 1,08 – 1,14
- Diabetes: OR: 1,03; 95 % KI: 1,01 – 1,04
Unerwünschte Ereignisse in der Schwangerschaft sind Marker für Herzrisiko nach Geburt
Kommt es in der Schwangerschaft zu Problemen wie Gestationsdiabetes oder hypertensive Schwangerschaftsstörungen, kann dies demnach bei Frauen mit Adipositas in der frühen Schwangerschaft auf Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes nach der Geburt hinweisen. Allerdings schien der Einfluss von entsprechenden Ereignissen in der Schwangerschaft auf den Zusammenhang zwischen Adipositas und Herzrisiko nur gering zu sein. Die Autoren schließen, dass dies auf Schwangerschaftsereignisse als Marker, nicht aber als Hauptursache für das Herz-Kreislauf-Risiko nach der Geburt deutet.© Alle Rechte: HealthCom