Erleichterter Zugang zu neuen Therapieansätzen für Patienten mit seltener Autoimmunerkrankung

Auf Initiative des UKJ: Jetzt gegründete Deutsche ITP-Allianz verbessert Patientenversorgung und Vernetzung von Spezialisten

Jena (UKJ/ane/kbo). Jährlich erkranken in Deutschland rund 2.000 Menschen an Immunthrombozytopenie (ITP). Dabei handelt es sich um eine seltene Autoimmun-erkrankung, die zu einer verminderten Thrombozytenzahl und damit u.a. zu einem erhöhten Blutungsrisiko führt. Eine neue deutschlandweite Initiative unter Koordinierung des Universitätsklinikums Jena zielt nun darauf ab, die medizinische Versorgung dieser Patienten zu verbessern und behandelnde Mediziner enger zu vernetzen. Unter dem Namen „Deutsche ITP-Allianz“ wurde sie am vergangenen Samstag im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) in Basel offiziell gegründet.

Die Deutsche ITP-Allianz richtet sich an Universitätskliniken, Krankenhäuser, niedergelassene Hämatologen, Patientenorganisationen und Forschungseinrichtungen.
Zu den Gründungseinrichtungen gehören die Unikliniken Jena, Dresden, Frankfurt, Kliniken aus Chemnitz oder Schwedt, niedergelassene Praxen aus Erfurt oder Bad Homburg sowie verschiedene Patientenvertreter. Die Koordination der Allianz übernimmt das Universitätsklinikum Jena.

„ITP-Patienten werden derzeit an zahlreichen Zentren in ganz Deutschland behandelt, darunter Universitätskliniken, Krankenhäuser und niedergelassene Fachärzte. Der Zugang zu neuen Therapieansätzen ist für die Patientenversorgung von entscheidender Bedeutung, doch bislang häufig auf größere Zentren und klinische Studien beschränkt. Mit der ITP-Allianz möchten wir den Zugang zu modernen Therapien erweitern und für mehr Patienten zugänglich machen“, erklärt Dr. med. Thomas Stauch, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Jena, Initiator der Allianz.

Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus, Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin II, Hämatologe und Onkologie am UKJ ergänzt: „Die erfolgreiche Zusammenarbeit in der CML-Allianz hat gezeigt, wie wertvoll ein gemeinschaftlicher Ansatz bei einer seltenen Erkrankung ist. Als Initiator der CML-Allianz freue ich mich außerordentlich, dass wir mit der Gründung der ITP-Allianz nun auch für Patienten mit ITP eine leistungsstarke Plattform schaffen, die sowohl die Forschung als auch die Behandlung nachhaltig verbessert.“

Die Deutsche ITP-Allianz wird in vier zentralen Bereichen tätig sein: einer umfassenden Informationsplattform für Patienten, einem breiteren Zugang zu neuen Therapieansätzen im Rahmen klinischer Studien, der Förderung von ITP-Selbsthilfeorganisationen sowie gemeinsamen Fort- und Weiterbildungsprogrammen. Ganz in diesem Sinne bietet die Allianz am 19. Oktober im Jenaer Uniklinikum in Lobeda einen Infotag für Betroffenen und Interessierte.

„Die ITP ist eine komplexe Erkrankung, die sich ganz unterschiedlich präsentiert. Dank neuer Therapieansätze konnten in den letzten Jahren signifikante Fortschritte erzielt werden. Mit der gemeinsamen Arbeit in der Allianz wollen wir diese Fortschritte weiter fördern und schneller in der Praxis umsetzen“, betont Dr. Stauch.

Terminhinweis:
ITP/PNH/AA Patiententag
Samstag, 19.10.2024, 09:00–12:30 Uhr;
Hörsaal III, Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Veranstaltungsflyer