Der häufigsten Herzrhythmusstörung begegnen die Spezialisten am HDZ NRW jetzt mit neuartiger Ablationstechnologie

Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, freut sich, seinen Patientinnen und Patienten als einer der ersten Spezialisten deutschlandweit ein neues Mapping- und Ablationssystem anbieten zu können.

Wenn die Herzvorkammern (Vorhöfe) aus dem Rhythmus geraten, wird das Blut nicht effizient in den Körper gepumpt, was eine ungewöhnlich schnelle Herzfrequenz, Zittern oder pochende Empfindungen im Herzen verursacht. Diese Erkrankung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird, betrifft weltweit mehr als 60 Millionen Menschen. Zu den Risikofaktoren für Vorhofflimmern zählen Alter, Fettleibigkeit, Herzerkrankungen und Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel.

Unbehandelt kann das Vorhofflimmern mit einer höheren Rate kardiovaskulärer Einweisungen1, Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz2, höherer Mortalität3 sowie einer verminderten Lebensqualität einhergehen.4 Daher ist eine frühzeitige Therapie besonders wichtig.

Prof. Dr. Philipp Sommer, Direktor der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, freut sich, seinen Patientinnen und Patienten als einer der ersten Spezialisten deutschlandweit ein neues Mapping- und Ablationssystem (Affera™) anbieten zu können. „Es eignet sich sowohl bei Vorhofflimmern, das einige Sekunden bis einige Tagen lang auftritt (paroxysmale Form) als auch bei länger als sieben Tage (persistierende Form) andauernden Beschwerden, die nicht von selbst wieder aufhören.“ Aktuelle Studienergebnisse bestätigen die Sicherheit, Effektivität und Beständigkeit des Systems.
„Mit dieser neuen Technologie können wir die Behandlung während der Ablationsprozedur durch Verwendung unterschiedlicher Energiequellen (Hitze und Pulsed Field Ablation, PFA) und Mapping-Funktionen individuell an die Bedürfnisse unserer Patienten anpassen“, betont Professor Sommer. Diese Vielseitigkeit der neuen und aufwändigen Technologie werde vor allem den Patienten zugute kommen, die komplexe Rhythmusstörungen aufweisen und ggfs. schon Ablationen ohne anhaltenden Erfolg hinter sich haben. „Für diese ausgewählten Patienten sind wir im HDZ nun sehr froh, eine weitere Option in unserem Behandlungsangebot aufweisen zu können.“

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 36.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14.500 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie des HDZ NRW ist spezialisiert auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit einem Leistungsspektrum von rd. 1.800 Ablationen jährlich. In der Klinik werden elektrophysiologische Untersuchungen mittels modernster, strahlungsarmer Technologie zur Behandlung von Rhythmusstörungen durchgeführt.

Originalpublikation:

1 de Vos CB et al. Progression from paroxysmal to persistent atrial fibrillation clinical correlates and prognosis. J Am Coll Cardiol. 2010;55(8):725-7312 Mortality Statistics Series. Office of National Statistics. 2013. Available at: www.statistics.gov.uk. Accessed August 4, 2014.
2 Wong JA et al. Progression of Device-Detected Subclinical Atrial Fibrillation and the Risk of Heart Failure. J Am Coll Cardiol. 2018;71(23):2603-2611.
3 Piccini JP et al. Atrial fibrillation burden, progression, and the risk of death: a case-crossover analysis in patients with cardiac implantable electronic devices. Europace. 2019;21(3):404-413.
4 Dudink E et al. The influence of progression of atrial fibrillation on quality of life: a report from the Euro Heart Survey, EP Europace, Volume 20, Issue 6, June 2018, Pages 929–934.

Weitere Informationen:

http://www.hdz-nrw.de