COVID-19 / Erkrankung

Remdesivir bei COVID-19-Kindern: Vorübergehend erhöhte Laborwerte

Original Titel:
Safety of remdesivir in the treatment of acute SARS-CoV-2 infection in pediatric patients

 
Kurz & fundiert
  • Transaminase- und Creatinin-Spiegel bei Kindern mit Remdesivir?
  • Retrospektive, beobachtende Kohortenstudie mit pädiatrischen COVID-19-Patienten
  • Häufig meist milde Transaminitis, vorübergehende auffällige Laborwerte
  MedWiss Eine retrospektive, beobachtende Kohortenstudie mit 180 pädiatrischen COVID-19-Patienten in Behandlung mit Remdesivir zeigte häufig nur milde Erhöhungen der Transaminasen und nur vorübergehend erhöhte Laborwerte.
Erhöhte Werte der Transaminasen und von Creatinin wurden bereits häufiger bei Erwachsenen mit COVID-19 in Behandlung mit Remdesivir beschrieben. Ob ein vergleichbares Profil auch bei Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 zu finden ist, die mit Remdesivir behandelt werden, war bislang besonders für Kinder unter 12 Monaten nicht gut untersucht. Die vorliegende Studie ermittelte nun das Vorkommen und Zeitverläufe von erhöhten Transaminase- und Creatinin-Spiegeln bei Kindern mit COVID-19 in Therapie mit Remdesivir.

Transaminase- und Creatinin-Spiegel bei Kindern mit Remdesivir?

Die retrospektive, beobachtende Kohortenstudie schloss alle pädiatrische Patienten ein, die zwischen Januar 2020 und Juni 2022 in einer einzelnen Kinderklinik mit COVID-19 aufgenommen wurden und mindestens eine Dosis Remdesivir erhielten. Die Autoren analysierten die Transaminase- und Creatininspiegel zu Beginn im Vergleich zu Spitzenwerten und ermittelten mögliche Risikofaktoren.

Retrospektive, beobachtende Kohortenstudie mit 180 pädiatrischen COVID-19-Patienten

Insgesamt konnten 180 junge Patienten im durchschnittlichen Alter von 10,5 Jahren betrachtet werden, von denen 29 Kinder (16 %) bis zu 1 Jahr alt waren. Ein Anstieg des Creatininspiegels (jeglichen Grades) wurde bei 16 % der Kinder festgestellt, blieb jedoch nur bei den Kindern erhöht, die auch an einer chronischen Nierenerkrankung litten. Der Transaminasespiegel stieg bei 58 % der Kinder mit Remdesivir an, blieb jedoch nur bei 1 % erhöht. Ältere Kinder oder Jugendliche und kritische Atemwegserkrankungen waren mit höherem Risiko für eine signifikante Erhöhung der Transaminasen assoziiert. Junge Patienten ohne südamerikanische Wurzeln schienen hingegen stärker gegen eine solche Erhöhung geschützt zu sein.

Häufig meist milde Transaminitis, vorübergehend auffällige Laborwerte

Die Autoren schließen, dass in der stationär behandelten pädiatrischen COVID-19-Kohorte of in Behandlung mit Remdesivir eine meist milde Transaminitis häufig auftrat, bei typischerweise normalen Creatinin-Konzentrationen. Auffällige Laborwerte waren typischerweise vorübergehend und sprechen für ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil von Remdesivir in der pädiatrischen Behandlung.

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