Neue Erkenntnisse zu COPD: Zwei Biomarker ermöglichen frühzeitige Risikoeinschätzung
Forschende der Philipps-Universität Marburg (DZL Standort UGMLC) haben Fortschritte im Umgang mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erzielt: Eine großangelegte Studie zeigt, dass zwei spezielle Lungenmarker – die Durchlässigkeit für Kohlenmonoxid und die sogenannte Überblähung der Lunge – zuverlässig das Risiko einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes und eines vorzeitigen Todes vorhersagen können. Darüber berichten die Forschenden um Dr. Hendrik Pott vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg im Fachblatt „Respirology“.
COPD betrifft Millionen Menschen weltweit und ist eine der häufigsten Todesursachen. Durch eine Analyse einer Patientenkohorte der klinischen Studie COSYCONET identifizierten die Forschenden, dass ein Rückgang der Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid oder eine Überblähung der Lunge innerhalb des Betrachtungszeitraums der Studie von 18 Monaten Hinweise auf ein erhöhtes Sterberisiko in den folgenden Jahren liefern. Sie betrachteten in der Patientenkohorte aus rund 1300 Personen drei verschiedene Datensätze: die Entwicklung des Krankheitsbildes, die über Fragebögen erhobene Lebensqualität sowie Ergebnisse von Lungenfunktionstest. Diese Merkmale setzten sie in Beziehung zu verschiedenen Entzündungsproteinen, was Aufschlüsse für die aussagekräftigen Biomarker ergab.
„Diese Marker helfen uns, besonders gefährdete Patient*innen frühzeitig zu erkennen und besser zu behandeln“, erklärt Dr. Hendrik Pott. COPD, oft durch Rauchen und Luftverschmutzung ausgelöst, verursacht eine dauerhafte Schädigung der Lunge. Mit neuen Erkenntnissen wie diesen können Mediziner*innen künftig individueller auf die Bedürfnisse der Patient*innen eingehen.
Originalpublikation: Pott H, Weckler B, Gaffron S, Martin R, Maier D, Alter P, et al. Diffusion capacity and static hyperinflation as markers of disease progression predict 3-year mortality in COPD: Results from COSYCONET. Respirology. 2024.
Quelle: Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg