Brustkrebs

Tief einatmen und Luft anhalten auch bei rechtsseitiger Brustkrebsbestrahlung

Original Titel:
Clinical benefits of deep inspiration breath-hold in postoperative radiotherapy for right-sided breast cancer: a meta-analysis

 
Kurz & fundiert
  • Tief einatmen und Luft anhalten bei der Brustkrebsbestrahlung – seitenabhängig?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 7 Studien mit 313 Patienten
  • Signifikant geringere Strahlendosis in Herz, Leber und Lunge mit Luftanhalten
  MedWiss Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 7 Studien fand, dass eine Atemtechnik mit tiefem Einatmen und Luftanhalten während der postoperativen Radiotherapie auch bei rechtsseitigem Brustkrebs für eine signifikant reduzierte Strahlendosis in Herz, Leber und Lunge sorgt.
Bestrahlung ist eine der wichtigsten Therapien bei Brustkrebs. Um die Strahlenbelastung für andere als betroffene Organe zu minimieren, wird mittlerweile häufig eine Atemtechnik (Deep Inspiration Breath Hold, DIBH) eingesetzt. Zentral ist dabei, tief einzuatmen und den Atem anzuhalten, um den Abstand der bestrahlten Brust zu Herz, Leber und Lunge zu erhöhen. Speziell das Herz wird so besser geschützt. Bisher wurde DIBH besonders bei linksseitigem Brustkrebs in der Radiotherapie untersucht. Studien zum rechtsseitigen Brustkrebs mit DIBH sind jedoch selten.

Tief einatmen und Luft anhalten bei der Brustkrebsbestrahlung – seitenabhängig?

Die vorliegende Studie untersuchte nun die Rolle von DIBH bei rechtsseitigem Brustkrebs. Dazu quantifizierten die Wissenschaftler seine dosimetrischen Vorteile gegenüber freiem Atmen bei der Strahlenexposition von Herz, Leber und Lunge bei Patientinnen mit rechtsseitigem Brustkrebs. Die Autoren führten hierzu einen systematischen Review kontrollierter Studien durch, in denen DIBH und freies Atmen in der postoperativen Radiotherapie bei rechtsseitigem Brustkrebs verglichen wurden. Relevante Studien wurden aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Embase, Cochrane Library und Web of Science ermittelt. Vorrangig analysierten die Autoren die Strahlendosen angrenzender gesunder Gewebe (Herz, Leber und Lunge). Ergebnisse präsentierte die Analyse in Form von standardisierten Mittelwertdifferenzen (MD) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI).

Systematischer Review mit Metaanalyse über 7 Studien mit 313 Patienten

Die Metaanalyse umfasste 7 Studien mit zusammen 313 Patientinnen, von denen 168 Patienten die DIBH-Technik anwandten, 269 Personen atmeten hingegen frei während der Bestrahlung. Die DIBH-Gruppe erhielt signifikant niedrigere Strahlendosen in Herz, Leber und Lunge im Vergleich zur Gruppe, die frei atmete. Strahlendosisdifferenz zwischen DIBH und Frei atmen:
  • Herz: Mittelwertdifferenz, MD: -0,63; 95 % Konfidenzintervall, KI: -0,85 – -0,41; p < 0,05
  • Leber: MD: -1,15; 95 % KI: -1,91 – -0,38; p < 0,05
  • Lunge: MD: -0,79; 95 % KI: -1,23 – -0.35; p < 0,05

Signifikant geringere Strahlendosis in Herz, Leber und Lunge mit Luftanhalten

Die Metaanalyse fand somit, dass die Atemtechnik DIBH während der postoperativen Radiotherapie auch bei rechtsseitigem Brustkrebs für eine signifikant reduzierte Strahlendosis in Herz, Leber und Lunge sorgte. Gleichzeitig, betonen die Autoren, blieb die Tumorstrahlendosis erhalten.

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