Lungenkrebs

Begrenzter, kleinzelliger Lungenkrebs: Signifikant längeres Gesamtüberleben mit Durvalumab

Original Titel:
Durvalumab after Chemoradiotherapy in Limited-Stage Small-Cell Lung Cancer

 
Kurz & fundiert
  • Adjuvante Therapie mit Durvalumab bei begrenztem, kleinzelligem Lungenkrebs?
  • Klinische, placebokontrollierte Phase-3-Studie mit 730 Patienten
  • Durvalumab, Durvalumab plus Tremelimumab oder Placebo
  • Geplante Zwischenanalyse
  • Mittleres Gesamtüberleben mit Durvalumab 55,9 Monate, mit Placebo 33,4 Monate
  • Signifikant längeres Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben mit Durvalumab
  MedWiss Die geplante Zwischenanalyse einer placebokontrollierten Phase-3-Studie über 24 Monate zeigt, dass eine adjuvante Therapie mit Durvalumab bei Patienten mit begrenztem, kleinzelligem Lungenkrebs zu einem signifikant längeren Gesamtüberleben und progressionsfreien Überleben führt als ein Placebo.
Der Immuncheckpoint-Inhibitor Durvalumab wird bei Lungenkrebs je nach Art nach oder zusammen mit einer Chemotherapie eingesetzt. Ziel der Behandlung ist es, die immunsuppressive Wirkung von Tumorzellen zu unterbinden, so dass diese vom körpereigenen Immunsystem erkannt und bekämpft werden können. Ob eine adjuvante Therapie mit Durvalumab, mit oder ohne Tremelimumab, bei begrenztem, kleinzelligem Lungenkrebs ohne Krankheitsfortschritt nach der Platin-basierten Chemoradiotherapie wirksam sein könnte, untersuchte nun eine Studie.

Adjuvante Therapie mit Durvalumab bei begrenztem, kleinzelligem Lungenkrebs?

In einer klinischen Studie der Phase 3, die doppelblind, randomisiert und mit Placebokontrolle durchgeführt wurde, erhielten Patienten entweder Durvalumab (1 500 mg), Durvalumab (1 500 mg) plus Tremelimumab (75 mg, 4 Dosen) oder ein Placebo. Die Behandlung erfolgte alle 4 Wochen für bis zu 24 Monate. Die vorliegende Studie berichtet nun die Ergebnisse einer geplanten ersten Zwischenanalyse zum Gesamtüberleben und progressionsfreien Überleben mit Durvalumab im Vergleich zum Placebo.

Klinische, placebokontrollierte Phase-3-Studie mit 730 Patienten

Insgesamt erhielten 264 Patienten Durvalumab allein, 200 Patienten erhielten Durvalumab plus Tremelimumab und 266 Patienten zählten zur Placebogruppe. Patienten erreichten mit Durvalumab ein signifikant längeres Gesamtüberleben als mit dem Placebo. Gesamtüberleben:
  • Durvalumab: Median: 55,9 Monate; 95 % Konfidenzintervall, KI: 37,3 – nicht erreicht
  • Placebo: Median: 33,4 Monate, 95 % KI: 25,5 – 39,9
  • Hazard Ratio, HR, für Versterben: 0,73; 98,321 % KI: 0,54 – 0,98; p = 0,01
Der Wirkstoff führte auch zu einem signifikant längeren progressionsfreien Überleben als das Placebo. Progressionsfreies Überleben:
  • Durvalumab: Median 16,6 Monate; 95 % KI: 10,2 – 28,2
  • Placebo: Median: 9,2 Monate; 95 % KI: 7,4 – 12,9
  • HR für Krankheitsfortschritt oder Tod: 0,76; 97,195 % KI: 0,59 – 0,98; p = 0,02
Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse mit maximalem Schweregrad von 3 oder 4 lag bei 24,4 % mit Durvalumab und bei 24,2 % mit dem Placebo. Unerwünschte Ereignisse führten mit Durvalumab bei 16,4 % der Patienten zum Behandlungsabbruch, mit dem Placebo bei 10,6 % der Patienten. Zum Tod aufgrund unerwünschter Ereignisse kam es bei 2,7 % mit Durvalumab und bei 1,9 % mit dem Placebo.

Signifikant längeres Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben mit Durvalumab

Die Autoren schließen, dass die geplante Zwischenanalyse der Phase-3-Studie zeigt, dass eine adjuvante Therapie mit Durvalumab bei Patienten mit begrenztem, kleinzelligem Lungenkrebs zu einem signifikant längeren Gesamtüberleben und progressionsfreien Überleben führt als ein Placebo.

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