Metaanalyse: Lymphomrisiko bei CED?

Original Titel:
Meta-analysis: Risk of lymphoma in patients with inflammatory bowel disease in population-based cohort studies

Kurz & fundiert

  • Besteht ein höheres Lymphomrisiko bei CED?
  • Systematischer Review und Metaanalyse bevölkerungsbasierter Kohortenstudien
  • Moderat erhöhtes Risiko für Lymphoma
  • Risiko bei Morbus Crohn (relatives Risiko, RR: 1,54) höher als bei Colitis ulcerosa (RR: 1,22)
  • Kein signifikanter Unterschied zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphoma
  • Faktoren wie Alter, Studiendauer oder Medikamente ohne Einfluss auf Ergebnisse

 

MedWissEine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ein leicht erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphoma haben. Das Risiko ist bei Menschen mit Morbus Crohn höher als bei Colitis ulcerosa. Faktoren wie Alter, Studiendauer oder der Einsatz von Medikamenten hatten keinen Einfluß auf die Ergebnisse.


Studien über den Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und dem Lymphomrisiko kamen bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine aktuelle Metaanalyse hat dieses Zusammenhang nun näher beleuchtet.

Lymphomrisiko bei Menschen mit CED

Der systematische Review identifizierte relevante bevölkerungsbasierte Kohortenstudien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Embase, PubMed und Scopus mit Veröffentlichung bis 30. April 2024. Um das Risiko von Lymphoma bei Patienten mit CED im Vergleich zu Patienten ohne CED einzuschätzen, bestimmten die Autoren relative Risiken (RR) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI).

Systematischer Review und Metaanalyse über 23 Studien

Die Autoren identifizierten 23 Studien, in denen insgesamt 2 078 Lymphomereignisse bei 656 731 CED-Patienten berichtet wurden. Menschen mit CED hatten ein um 30 % höheres Risiko für Lymphome (Risk Ratio, RR = 1,30; 95 % KI: 1,21 – 1,40). Sowohl das Risiko, ein Hodgkin-Lymphom als auch ein Non-Hodgkin-Lymphom zu entwickeln, war bei Patienten mit CED erhöht:

  • Hodgkin-Lymphom: 9 Studien; Relatives Ratio, RR: 1,29; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,06 – 1,53
  • Non-Hodgkin-Lymphom: 16 Studien; RR: 1,31; 95 % KI: 1,20 – 1,42

Das erhöhte Risiko für Lymphome wurde sowohl bei Morbus Crohn (17 Studien; RR: 1,54; 95 % KI: 1,27 – 1,80) als auch bei Colitis ulcerosa (20 Studien; RR: 1,22; 95 % KI: 1,09 – 1,35) beobachtet (pInteraktion = 0,026). Das Alter der Patienten, die Nachbeobachtungsdauer sowie die Verwendung von Immunmodulatoren und Biologika beeinflussten die Studienergebnisse nicht, zeigte die detaillierte Analyse.

Leicht erhöhtes Lymphomrisiko insbesondere bei Morbus Crohn

Das Risiko, ein Lymphom zu entwickeln, ist demnach bei Menschen mit CED erhöht. Bei Morbus Crohn ist das Risiko für ein Lymphom etwas höher als bei Colitis ulcerosa. Es schien jedoch keinen Unterschied zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphoma zu geben. Insgesamt stuften die Autoren die Risikoerhöhung als moderat ein.

© Alle Rechte: HealthCom

Metaanalyse: Lymphomrisiko bei CED?

Original Titel:
Meta-analysis: Risk of lymphoma in patients with inflammatory bowel disease in population-based cohort studies

Kurz & fundiert

  • Besteht ein höheres Lymphomrisiko bei CED?
  • Systematischer Review und Metaanalyse bevölkerungsbasierter Kohortenstudien
  • Moderat erhöhtes Risiko für Lymphoma
  • Risiko bei Morbus Crohn (relatives Risiko, RR: 1,54) höher als bei Colitis ulcerosa (RR: 1,22)
  • Kein signifikanter Unterschied zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphoma
  • Faktoren wie Alter, Studiendauer oder Medikamente ohne Einfluss auf Ergebnisse

 

MedWissEine aktuelle Metaanalyse konnte zeigen, dass Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ein leicht erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphoma haben. Das Risiko ist bei Menschen mit Morbus Crohn höher als bei Colitis ulcerosa. Faktoren wie Alter, Studiendauer oder der Einsatz von Medikamenten hatten keinen Einfluß auf die Ergebnisse.


Studien über den Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und dem Lymphomrisiko kamen bisher zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine aktuelle Metaanalyse hat dieses Zusammenhang nun näher beleuchtet.

Lymphomrisiko bei Menschen mit CED

Der systematische Review identifizierte relevante bevölkerungsbasierte Kohortenstudien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Embase, PubMed und Scopus mit Veröffentlichung bis 30. April 2024. Um das Risiko von Lymphoma bei Patienten mit CED im Vergleich zu Patienten ohne CED einzuschätzen, bestimmten die Autoren relative Risiken (RR) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI).

Systematischer Review und Metaanalyse über 23 Studien

Die Autoren identifizierten 23 Studien, in denen insgesamt 2 078 Lymphomereignisse bei 656 731 CED-Patienten berichtet wurden. Menschen mit CED hatten ein um 30 % höheres Risiko für Lymphome (Risk Ratio, RR = 1,30; 95 % KI: 1,21 – 1,40). Sowohl das Risiko, ein Hodgkin-Lymphom als auch ein Non-Hodgkin-Lymphom zu entwickeln, war bei Patienten mit CED erhöht:

  • Hodgkin-Lymphom: 9 Studien; Relatives Ratio, RR: 1,29; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,06 – 1,53
  • Non-Hodgkin-Lymphom: 16 Studien; RR: 1,31; 95 % KI: 1,20 – 1,42

Das erhöhte Risiko für Lymphome wurde sowohl bei Morbus Crohn (17 Studien; RR: 1,54; 95 % KI: 1,27 – 1,80) als auch bei Colitis ulcerosa (20 Studien; RR: 1,22; 95 % KI: 1,09 – 1,35) beobachtet (pInteraktion = 0,026). Das Alter der Patienten, die Nachbeobachtungsdauer sowie die Verwendung von Immunmodulatoren und Biologika beeinflussten die Studienergebnisse nicht, zeigte die detaillierte Analyse.

Leicht erhöhtes Lymphomrisiko insbesondere bei Morbus Crohn

Das Risiko, ein Lymphom zu entwickeln, ist demnach bei Menschen mit CED erhöht. Bei Morbus Crohn ist das Risiko für ein Lymphom etwas höher als bei Colitis ulcerosa. Es schien jedoch keinen Unterschied zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphoma zu geben. Insgesamt stuften die Autoren die Risikoerhöhung als moderat ein.

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