Ublituximab versus Teriflunomid bei MS
Original Titel:
Ublituximab versus Teriflunomide in Relapsing Multiple Sclerosis
Kurz & fundiert
- Antikörper Ublituximab: B-Zell-Depletion und Zell-Zytolyse
- Wirksamkeit im Vergleich zu Teriflunomid bei MS
- Analyse zweier Phase-3-Studien
- Intravenös Ublituximab vs. oral Teriflunomid über 96 Wochen
- 1 094 Patienten mit schubförmiger MS
- Niedrigere Schubrate und weniger Gehirnläsionen mit Antikörpern
- Kein Vorteil bei Behinderungsgrad
Der monoklonale Antikörper Ublituximab verstärkt Antikörper-abhängige zelluläre Zytolyse und führt zur einer B-Zell-Depletion. Dies ist bereits als effektiv bei der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) bekannt. Ublituximab wird derzeit zur Behandlung der schubförmigen MS überprüft.
B-Zell-Depletion durch Ublituximab: Wirksam bei MS?
In zwei Studien der Phase 3 wurde im Doppelblind-Verfahren bei Patienten mit schubförmiger MS die Wirksamkeit und Sicherheit von Ublituximab im Vergleich zu einem Placebo oder Teriflunomid untersucht. Die Patienten erhielten entweder intravenöses Ublituximab (150 mg an Tag 1, gefolgt von 450 mg am Tag 15 sowie in den Wochen 24, 48 und 72) plus orales Placebo, oder orales Teriflunomid (14 mg einmal täglich) und intravenöses Placebo. Vorrangig (primärer Endpunkt) wurde die jährliche Rückfallsrate ermittelt. Sekundäre Endpunkte waren die Zahl von Gehirnschädigungen (Gadolinium-verstärkte Läsionen im bildgebenden Verfahren Magnetresonanztomographie, MRT) nach 96 Wochen und ob sich Beeinträchtigungen verschlechterten.Zwei Phase-3-Studien: Ublituximab vs. Teriflunomid über 96 Wochen
Insgesamt 549 Patienten nahmen an der ersten Studie (ULTIMATE I) teil, 545 Patienten wurden in die zweite Studie (ULTIMATE II) aufgenommen. Im Mittel wurden die Patienten über 95 Wochen nachbeobachtet. Die jährlichen Rückfallraten waren in beiden Studien signifikant niedriger mit Ublituximab als mit Teriflunomid:- ULTIMATE I: Jährliche Rückfallrate: 0,08 (Ublituximab) vs. 0,19 (Teriflunomid)
- Ratenverhältnis: 0,41; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,27 – 0,62; p < 0,001
- ULTIMATE II: Jährliche Rückfallrate: 0,09 (Ublituximab) vs. 0,18 (Teriflunomid)
- Ratenverhältnis: 0,51; 95 % KI: 0,33 – 0,78; p = 0,002
- ULTIMATE I: 0,02 Läsionen (Ublituximab) vs. 0,49 Läsionen (Teriflunomid)
- Ratenverhältnis: 0,03; 95 % KI: 0,02 – 0,06; p < 0,001
- ULTIMATE II: 0,01 Läsionen (Ublituximab) vs. 0,25 (Teriflunomid)
- Ratenverhältnis: 0,04; 95 % KI: 0,02 – 0,06; p < 0,001)
Niedrigere Schubrate und weniger Gehirnläsionen, aber nicht weniger Behinderung
Bei Patienten mit schubförmiger MS führte die Behandlung mit Ublituximab zu einer niedrigeren jährlichen Schubrate und weniger Gehirnläsionen im MRT als eine Behandlung mit Teriflunomid über 96 Wochen. Das Risiko für zunehmende Behinderungen wurde jedoch nicht durch die Antikörper-Behandlung gesenkt. Bei der Ublituximab-Infusion kam es zudem zu unerwünschten Reaktionen und etwas häufigeren ernsten Infektionen als in der Vergleichsgruppe.© Alle Rechte: HealthCom