Migräne ohne Druckkopfschmerz reagiert besser auf magnetische Muskelstimulation
Original Titel:
Response Predictors of Repetitive Neuromuscular Magnetic Stimulation in the Preventive Treatment of Episodic Migraine
- Erfolgsrelevante klinische Charakteristika bei neuromuskulärer Magnetstimulation (rNMS)?
- Stimulation des Trapezmuskels
- 30 Patienten, 6 Sitzungen, Kopfschmerzen über 30 Tage vor und nach der Behandlung
- Ansprechen auf Therapie bei mindestens 25%iger Reduktion der Kopfschmerzen
- Zusammenhang zwischen Ausgangszustand der Patienten und Therapieerfolg
- Leichtere/seltenere Kopfschmerzen ohne Druckkopfschmerz: Bessere Reduktion der Häufigkeit
- Stärkere/häufigere Kopfschmerzen: Bessere Reduktion der Medikamenteneinnahme
MedWiss – Schlagen medikamentöse Therapien bei Migräne nicht ausreichend an, rücken auch neuromuskuläre Stimulationen als Therapie in den Vordergrund. Die neuromuskuläre Magnetstimulation des Trapezmuskels hat dieser Studie zufolge gute Erfolgsaussichten bei Migräne ohne Druckkopfschmerz. Je nach Kopfschmerzstärke und -häufigkeit konnten Frequenz oder der Medikamentenbedarf reduziert werden.
Neuromuskuläre magnetische Stimulation, kurz rNMS, des Trapezmuskels (Muskel im hinteren Nacken-/Schulterbereich) kann bei Migräne als lindernde Therapie eingesetzt werden. In dieser Studie wurde nun untersucht, welche Charakteristika der Migräne als Vorhersage einer erfolgreichen Therapie dienen könnten.
Migräne: Was spricht für erfolgreiche Stimulation des Trapezmuskels?
30 Patienten (29 Frauen) mit Migräne wurden untersucht. Innerhalb von 2 aufeinanderfolgenden Wochen erhielten die Patienten 6 rNMS-Behandlungen. 30 Tage vor und nach der Behandlung wurde ein Kopfschmerztagebuch geführt. Bis zu 90 Tage nach der Behandlung wurde über den MIDA-Score beurteilt, wie stark die Migräne die Patienten einschränkt. Zusätzlich ermittelten die Wissenschaftler die Druckschmerzempfindlichkeit im Trapezmuskel. Patienten sprachen auf die Therapie an, wenn es eine mindestens 25 %ige Reduktion der Migräne-Variable gab.
Erfolgreicher bei leichter Migräne
Es zeigte sich, dass eine geringere Kopfschmerzfrequenz und -intensität zu Beginn sowie eine Diagnose ohne Druckkopfschmerz signifikant mit einer mindestens 25 %igen Reduktion der Kopfschmerzfrequenz zusammenhingen. Erhöhte Frequenz der Schmerzen und Intensität zu Beginn waren hingegen mit einer mindestens 25 %igen Reduktion der monatlichen Einnahme von Medikamenten assoziiert. Niedrigere rechtsseitige Druckschmerzempfindlichkeit konnte mit mindestens 25 %iger beidseitiger Steigerung der Druckschmerzempfindlichkeit in Zusammenhang gebracht werden. Höhere Intensität der rNMS bewirkte eine mindestens 25 %ige Reduktion der Kopfschmerzintensität.
Die Autoren schlossen daraus, dass klinische Charakteristika von Migräne vor der Stimulation Aufschluss über den Erfolg der Therapie geben könnten. So könnten schon frühzeitig Patienten identifiziert werden, die sich besonders gut für eine solche Therapie eignen würden.
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