Hochqualifizierte Hebammen und Praxisanleitende zur Sicherung des Gesundheitsstandorts Berlin

Mit einem Festakt verschiedet die Evangelischen Hochschule Berlin gemeinsam 123 Absolventinnen aus allen Hebammen-Programmen. Deren Vielfältigkeit zeigt die dynamische Entwicklung in der Hebammenwissenschaft und die Bandbreite des Berufs.

Erstmalig hat der Fachbereich Hebammenwissenschaft der EHB in einer gemeinsamen Veranstaltung die Absolventinnen des Hebammenexamens, der berufszulassenden Bachelorprüfungen, des Anpassungslehrgangs für Hebammen aus Drittstaaten (AlHeb)und des Zertifikatkurses für Praxisanleitenden im Studium von Hebammen (PAL) an der EHB feierlich verabschiedet. 34 Absolventinnen des primärqualifizierenden Studiengangs Hebammenkunde feierten nach ihrem 8-semestrigem Studium an der EHB ihren erfolgreichen Bachelorabschluss und 36 Studierende des 6. Semesters ihr bestandenes Hebammenexamen und die damit verbundene Berufszulassung. Letztere hatten zuvor unter der Aufsicht der Prüfungsvorsitzenden des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) Frau Dr. Pellnitz-Bassing, erfolgreich ihre staatliche Prüfung zur Hebamme abgelegt. Obwohl sie noch ein Jahr als Studentinnen an der EHB verbleiben, um ihren Bachelorabschluss zu erlangen, ist schon jetzt der überwiegende Teil dieser Gruppe in Teilzeitbeschäftigung als Hebamme an Berliner Kliniken oder als freiberufliche Hebamme tätig. Weiterhin freuten sich 33 Absolventinnen des 3. Anpassungslehrgangs für Hebammen aus Drittstaaten und 20 Teilnehmer:innen des Weiterbildungskurses zur Praxisanleitenden im Studium von Hebammen über ihren erfolgreichen Abschluss.

In seiner Begrüßung sagte der Rektor der Evangelischen Hochschule Berlin, Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner: „Als wir 2013 in Berlin mit dem Studiengang Hebammenkunde gestartet sind, waren wir die ersten in der Region, die ein ausbildungsintegriertes Studium für Hebammen angeboten haben. Heute, zehn Jahre später, sieht man nicht nur an der großen Zahl der Absolventinnen in diesem Jahr wie dynamisch die Entwicklung in der Hebammenwissenschaft und die Bandbreite des Berufes vorangeschritten ist.“

Diesbezüglich verwies Studiengangs- und Projektleitung Professorin Dr. Melita Grieshop in ihrer Ansprache dann auch auf die Bedeutung der Fort- und Weiterbildungsprogramme für Hebammen, die neben den Studiengängen Hebammenkunde (auslaufend) und Hebammenwissenschaft (seit Wintersemester 2021/2022) an der EHB aufgebaut wurden. „Durch diese Angebote wird die Akademisierung von Hebammen in der Breite der Hebammenarbeit wirksam“, so Grieshop. „Über die Qualifizierung von zugezogenen Hebammen trägt die EHB zur beruflichen Integration ausländischer Fachkräfte und somit auch zur Minderung des bundesweiten Hebammenmangels bei.“ Mit dem Zertifikatskurs für die Praxisanleitung im Studiengang würde zudem eine wichtige Voraussetzung für die Forderung des Hebammengesetzes nach einer pädagogisch qualifizierten Anleitung der Studierenden in den klinischen und außerklinischen Praxiseinsätzen während des Studiums geschaffen, so die Professorin weiter.

Das Team der Lehrenden der EHB gratulierte allen Absolventinnen herzlich zu den erworbenen Abschlüssen und warb für das „Lebenslange Lernen“ und eine Rückkehr an die EHB, um dort die vielfältigen Angebote im Bereich Fort- und Weiterbildung an der EHB zu nutzen. Das zweistündige Programm schloss mit einem kleinen Sektempfang für die Teilnehmenden im Großen Saal der Evangelischen Paulusgemeinde in Berlin-Zehlendorf.

Berufliche Perspektiven und Einsatzfelder

Die Absolventinnen des Studiengangs Hebammenkunde werden zukünftig eigenverantwortlich und evidenzbasiert Frauen*, Schwangere, Gebärende, junge Mütter und Familien und deren Neugeborene im klinischen und außerklinischen Umfeld betreuen und stellen somit wichtige Ansprechpersonen für die Phase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett dar.
Die Absolventinnen des Anpassungslehrgangs für Hebammen aus Drittstaaten (Alheb) können mit diesem Abschluss ihre Berufszulassung als Hebamme bei der Aufsichtsbehörde beantragen und ebenso bundesweit den Beruf im stationären und ambulanten Versorgungsbereich sicher und selbstständig ausführen. Und die Teilnehmenden im Weiterbildungskurses zur Praxisanleitenden im Studium von Hebammen begleiten zukünftig als pädagogisch Qualifizierte die Studierenden der Hebammenwissenschaft in ihren Praxisphasen, indem sie die Lernenden schrittweise an die Aufgabengebiete einer Hebamme heranführen. Durch gezielte Anleitungssituationen tragen sie zum gelingenden Theorie-Praxis-Transfer bei und unterstützen effektiv den Lernfortschritt die Studierenden.

Somit leistet die Hochschule mit ihrem Studien- und Weiterbildungsangebot einen wichtigen Beitrag im Bildungswesen zur Weiterentwicklung des Hebammenberufs und unterstützt den Gesundheitsstandort Berlin aktiv bei der Bewältigung des Fachkräftemangels sowie bei der Sicherung des Gesundheitsangebots in einer ständig wachsenden Stadt.

Weitere Informationen:

https://www.eh-berlin.de/studium/bachelor/hebammenwissenschaft
https://www.eh-berlin.de/weiterbildung/gesundheit-und-pflege
https://www.eh-berlin.de/meldungen/detail/hochqualifizierte-hebammen-und-praxisanleitende-zur-sicherung-des-gesundheitsstandorts-berlin