Effekt von Verhaltensänderung bei Kindern mit Migräne
Original Titel:
Management and behavior-modifying recommendation effects in childhood headache
- Auswirkungen von Verhaltensänderung bei Kindern mit Migräne oder Kopfschmerzen
- Empfehlung von Verhaltensänderungen, Nachbeobachtung nach 1, 3 und 6 Monaten
- Bei ausbleibender Wirkung nach Monat 1 medikamentöse Behandlung
- 268 von 875 Kindern mit primären Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz oder Migräne)
- Verhaltensänderung erfolgreich bei 20,3 – 23,1 % der Kinder mit Migräne
- Spannungskopfschmerz: Verhaltensänderung effektiv bei 36,8 %
MedWiss – Kopfschmerzen und Migräne tauchen nicht nur im Erwachsenenalter auf, sondern auch schon bei Kindern. Wie sich vor allem in dieser Altersgruppe Änderungen des täglichen Verhaltens auf diese neurologische Störung auswirken, sodass die Gabe von Medikamenten vermieden werden kann, wurde in dieser Studie untersucht.
Migräne kommt als eine der häufigsten neurologischen Störungen breit gestreut in allen Altersklassen der Gesellschaft vor. Vor allem bei Kindern will man dabei aber die Gabe von Medikamenten möglichst vermeiden, weshalb in dieser Studie die Wirkung der Anpassung des täglichen Verhaltens auf Migräne und weitere primäre Kopfschmerzen bei Kindern untersucht wurde.
Verhaltensänderungen über 1 – 6 Monate
Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 875 Kindern mit Kopfschmerzen. Bei einer Diagnose mit primären Kopfschmerzen, speziell Spannungskopfschmerz oder Migräne, konnten die Kinder an der weiteren Studie teilnehmen. Eine Empfehlung mit Verhaltensänderungen oder -anpassungen wurde allen Patienten gegeben, dazu zählten:
- Regelmäßiger, guter Schlaf
- Regelmäßige, gesunde Ernährung
- Genügend trinken
- Begrenzung der Zeit vor einem Bildschirm (Handy, TV, Computer, etc.)
Die Patienten wurden nach 1, 3 und 6 Monaten erneut untersucht. War die Verhaltensänderung bzw. -anpassung nicht wirksam, wurde ab Ende des ersten Monats eine medikamentöse Therapie eingerichtet.
Verhaltensänderung erfolgreich bei 20,3 – 36,8 % der Patienten
Von den 875 Patienten hatten 30,6 % (268 Kinder) Spannungskopfschmerz oder Migräne. Die Verhaltensänderung war bei 23,1 % der Patienten bei Migräne mit Aura wirksam, bei 20,3 % der Patienten bei Migräne ohne Aura und bei 36,8 % der Patienten mit Spannungskopfschmerzen.
Die Autoren folgern, dass zunächst sekundäre Gründe für Kopfschmerzen bei Kindern ausgeschlossen werden sollten, dann aber Verhaltensänderungen eine gute Behandlungsmöglichkeit sein könnten, bevor eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden sollte.
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