Thiamin-reiche Ernährung kann Migräne lindern
Original Titel:
Dietary intake of thiamine and riboflavin in relation to severe headache or migraine: A cross-sectional survey
- Beeinflusst die Thiamin- und Riboflavin-Aufnahme Migräne bzw. Kopfschmerzen?
- Daten aus der Nationalen Gesundheits- und Ernährungsumfrage von 1999 – 2004
- Kopfschmerzen und Migräne bei 21,6 % der erwachsenen Teilnehmer
- Erinnerte Ernährungsdaten über 24 Stunden
- Je mehr Thiamin (Vitamin B1) aufgenommen wurden, desto geringer waren Migräne- oder Kopfschmerz-Wahrscheinlichkeit
- Thiamin insbesondere bei Frauen relevant
- Kein messbarer Effekt von Riboflavin (Vitamin B2)
MedWiss – Starke Kopfschmerzen und Migräne kommen mit als häufigste neurologische Störung vor. Der mögliche Einfluss der Ernährung und mancher Nährstoffe ist bekannt. In dieser Studie wurde untersucht, welche Wirkung über die Nahrung aufgenommene Thiamin (Vitamin B1) und Riboflavin (Vitamin B2) auf Kopfschmerzen oder Migräne haben könnten.
Kopfschmerzen und Migräne gehören zum Leben vieler Menschen und erschweren ihren Alltag beträchtlich. Der Zusammenhang zwischen manchen Nährstoffen und Migräne kann je nach Ernährung positiv sowie negativ sein. Der Einfluss der B-Vitamine Thiamin (Vitamin B1) und Riboflavin (Vitamin B2) wurde in dieser Studie näher untersucht. Thiamin steckt beispielsweise in Vollkornprodukten und Haferflocken, aber auch in Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Schweinefleisch (DGE, abgerufen am 17.10.2022). Riboflavin kommt unter anderem in manchen Fischen, Leber, Milchprodukten und Vollkornprodukten vor (DGE, abgerufen am 17.10.2022).
Querschnittsstudie bei amerikanischen Erwachsenen
Für diese Querschnittsstudie nutzten die Autoren Daten aus der US-amerikanischen Nationalen Gesundheits- und Ernährungsumfrage von 1999 – 2004 (engl.: National Health and Nutrition Examination Survey, kurz NHANES). Die Daten zur Ernährung wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden erfasst, basierend auf den Erinnerungen der Teilnehmer.
Thiamin reduzierte die Migränewahrscheinlichkeit
Von 13 439 erwachsenen Teilnehmer:innen hatten 21,6 % in den letzten 3 Monaten vor der Befragung starke Kopfschmerzen oder Migräne. Je mehr Thiamin mit der Nahrung aufgenommen wurden, desto weniger Kopfschmerzen oder Migräne traten auf (Odds Ratio, OR: 0,93; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,88 – 1,00; p = 0,046). Dieser Zusammenhang war besonders deutlich bei Frauen sichtbar (OR: 0,90; 95 % KI: 0,82 – 0,98; p = 0,022). Das Alter hingegen beeinflusste den Zusammenhang nicht. Riboflavin hatten zwar keinen negativen Einfluss auf Kopfschmerzen, konnte aber auch nicht in einen signifikant positiven Zusammenhang mit Migräne gebracht werden.
Die Autoren kamen demnach zu dem Schluss, dass eine erhöhte Aufnahme von Thiamin vor allem bei Frauen die Wahrscheinlichkeit von Migräne oder starken Kopfschmerzen reduziert, die Aufnahme von Riboflavin sich in diesem Datensatz jedoch nicht als wesentlich zeigte. Dieser Zusammenhang sollte mit weiteren klinischen Studien und längeren Beobachtungszeiträumen untersucht werden.
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