Erhaltungstherapie verbessert Überleben bei Patienten mit Lungenkrebs
Original Titel:
The effect of consolidation chemotherapy after concurrent chemoradiotherapy on the survival of patients with locally advanced non-small cell lung cancer: a meta-analysis
Die Behandlung der ersten Wahl bei Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium ist die operative Entfernung des Tumors, häufig gefolgt von Chemotherapie oder Bestrahlung, um eventuell verbliebene Krebszellen zu vernichten. Ist eine Operation aufgrund des Ausmaßes der Erkrankung oder der körperlichen Verfassung der betroffenen Patienten nicht möglich, wird oftmals eine kombinierte Behandlung aus Chemotherapie und Bestrahlung, sogenannte Chemoradiotherapie, angewendet, um das Tumorwachstum zu bremsen und das Überleben der Patienten zu verlängern. Üblicherweise erfolgt diese Art der Behandlung sehr hoch dosiert, um die Krebszellen möglichst schnell und effektiv zu töten. Bisherige Untersuchungen deuten an, dass Patienten davon profitieren könnten, wenn eine sogenannte Erhaltungstherapie folgt, wobei weiterhin zelltötende Medikamente, aber in geringerer Dosierung und über einen mehrere Monate andauernden Zeitraum, verabreicht werden. Somit soll der Krankheitsfortgang gebremst und die Nebenwirkungen minimiert werden. Bisher gab es keine eindeutigen Angaben darüber, ob Patienten mit lokal fortgeschrittenem Lungenkrebs, d. h. ohne Tumorabsiedlungen in entfernte Körperorgane, die nicht durch Operation behandelt werden können, von so einer Erhaltungstherapie nach Chemoradiotherapie profitieren würden.
Chinesische Krebsforscher haben nun untersucht, ob eine Erhaltungstherapie mit chemotherapeutischer Behandlung das Überleben von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs positiv beeinflussen könnte. Dazu haben sie Daten von 5 verschiedenen Studien verwendet und das Gesamtüberleben, das krankheitsfreie Überleben (Zeitspanne zwischen Behandlung und Krankheitsfortgang), das Ansprechen auf die Erhaltungstherapie und die Nebenwirkungen bei 1036 Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht operablem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine nach einer Chemoradiotherapie angewendete Erhaltungstherapie das Gesamtüberleben der Patienten deutlich verbesserte, aber keinen Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben oder das Therapieansprechen (Tumorverkleinerung) hatte. Die Erhaltungstherapie könnte zwar das Risiko für Infektionen erhöhen, wobei aber das Risiko für Entzündungen in der Lunge infolge der Strahlenbehandlung gemindert werden könnte. Die Forscher schlussfolgerten, dass die chemotherapeutische Erhaltungstherapie zu einem verbesserten Gesamtüberleben führt und deshalb eine gute Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs sein könnte. Sie machen darauf aufmerksam, dass der Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben in weiteren Studien untersucht werden soll.
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