Lage des Tumors beeinflusst Behandlungserfolg bei Lungenkrebs

Original Titel:
Clinical Prognosis of Superior Versus Basal Segment Stage I Non-Small Cell Lung Cancer.

Welche Rolle spielt die Lage eines nicht-kleinzelligen Lungentumors für den Erfolg einer Operation? Japanische Forscher kommen in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass die Lage des Tumors durchaus einen deutlichen Einfluss auf den Erfolg einer OP haben kann. In ihrer Auswertung waren Tumore im unteren Bereich der Lunge besser zu behandeln, als solche im oberen Bereich.


Die Größe und das Ausmaß nicht-kleinzelliger Lungentumore können sehr unterschiedlich sein. Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die in mehrere Lungenlappen unterteilt sind. Der rechte Lungenflügel besteht aus drei Lungenlappen, der linke Lungenflügel aus zwei Lappen. Die Lungenlappen werden weiter in Lungensegmente unterteilt. Bei der operativen Tumorentfernung kann es entscheidend sein, wo sich der Tumor in der Lunge befindet. Bisher sind nur wenige Untersuchungen der Beschaffenheit von Tumoren in den unteren Lungenlappen durchgeführt worden. In einer  Studie haben japanische Krebsforscher nun den Zusammenhang zwischen der Lage des Tumors und den operativen Behandlungsaussichten bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im frühen Stadium untersucht.

Welche Kriterien sind für das Überleben der operierten Patienten ausschlaggebend?

Sie haben dazu die Daten von 134 Patienten ausgewertet, die zwischen April 2007 und Dezember 2015 entweder einer Lobektomie, also der Entfernung des gesamten Lungenlappens, oder einer Segmentektomie, d. h. der Entfernung des befallenen Lungensegments, unterzogen wurden. In allen Fällen wurden auch die umliegenden, mit Krebszellen befallenen Lymphknoten entfernt. Bei 60 Patienten befand sich er Tumor im oberen Segment und bei 74 Patienten im basalen Segment. Mit speziellen statistischen Auswerteverfahren haben sie nach Kriterien gesucht, die für das Überleben der operierten Patienten ausschlaggebend waren.

Tumore im oberen Bereich der Lunge meist ungünstiger als im unteren Bereich

Die Ergebnisse zeigten, dass die Aussichten für die Patienten mit Tumoren im oberen Bereicht ungünstiger waren im Vergleich zur Patientengruppe mit Tumoren im unteren Bereich. Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 62 % bzw. 90 % für Patienten mit Lungentumoren im oberen bzw. im unteren Bereich. Bei 54 % bzw. 76 % der Patienten mit Tumoren im oberen bzw. unteren Lungensegment kam es zu einem Wiederauftreten des Tumors innerhalb von 5 Jahren nach der operativen Entfernung. Die statistischen Berechnungen ergaben, dass ein Lungentumor im oberen Segment ein ungünstiges Prognosekriterium und mit schlechterem Gesamtüberleben verbunden war. In der Patientengruppe mit Lungentumoren im oberen Segment waren bis zu 15 % von Tumorabsiedlungen in den umliegenden Lymphknoten betroffen. In der Gruppe mit den Tumoren im unteren Lungensegment waren nur 5 % der Patienten von sogenannten Lymphknotenmetastasen befallen.

Lage des Tumors kann entscheidendes Kriterium für den Erfolg einer OP sein

Die Forscher schlussfolgerten aus diesen Ergebnissen, dass die Lokalisation des Tumors ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg der operativen Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs war. Patienten, bei denen sich der Tumor im unteren Segment befand, hatten besser Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung und waren seltener von Lymphknotenmetastasen betroffen.

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